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Der Tigerhai (Galeocerdo cuvier) ist ein Meeresfisch aus der Familie der Galeocerdonidae und der Ordnung der Grundhaie (Carcharhiniformes). Er ist der einzige noch lebende Vertreter der Gattung Galeocerdo.
Der Tigerhai kann eine maximale Länge von über 7 Metern und ein Gewicht von über 1.500 kg erreichen.
Der Tigerhai ist für den Menschen gefährlich. In den letzten Jahren ist die Zahl der Attacken von Tigerhaien auf den Menschen stark gestiegen.
Da der Tigerhai seine sofort Beute verschlingt und nicht, wie beispielsweise der Weiße Hai, erst einen Probebiss macht, ist er einer der gefährlichsten Haie für den Menschen.
Angriffe von Tigerhaien auf Menschen
Obwohl Haie Menschen nur selten angreifen, ist der Tigerhai laut Berichten für den Großteil der tödlichen Haibissvorfälle verantwortlich und gilt als eine der gefährlichsten Haiarten.
Es konnte nachgewiesen werden, dass die Interaktionen zwischen Menschen und Tigerhaien in hawaiianischen Gewässern zwischen September und November zunehmen. Man nimmt an, dass die weiblichen Tigerhaie zu dieser Zeit zur Geburt ihrer Jungen an die Küste wandern.
Am 8. Juni 2023 wurde ein 23-jähriger Russe im Roten Meer vor der Küste der ägyptischen Stadt Hurghada von einem Tigerhai angegriffen und getötet. Der Angriff wurde von Zuschauern gefilmt und die Aufnahme verbreitete sich rasend schnell im Internet. Der Hai wurde später von Fischern gefangen und getötet. Es war der dritte tödliche Tigerhai-Angriff in der Region seit 2022.
Zwischen 1959 und 1976 wurden im US-Bundesstaat Hawaii 4.668 Tigerhaie getötet, um die Tourismusindustrie zu schützen. Diese Maßnahmen erwiesen sich jedoch als unwirksam, um die Zahl der Begegnungen zwischen Menschen und Tigerhaien zu verringern.
In Hawaii ist das Füttern von Haien (mit Ausnahme traditioneller hawaiianischer kultureller oder religiöser Praktiken) illegal und Interaktionen mit ihnen, wie z. B. Käfigtauchen, werden nicht empfohlen.
Der südafrikanische Hai-Verhaltensforscher und Haifischtaucher Mark Addison demonstrierte jedoch 2007 in einer Sondersendung des Discovery Channels, dass Taucher außerhalb eines Haikäfigs mit Haien interagieren und tauchen können. Die Unterwasserfotografin Fiona Ayerst schwamm außerdem mit Haien auf den Bahamas. Am „Tiger Beach” vor Grand Bahama ist das Tauchen ohne Käfig mit weiblichen Tigerhaien – und sogar der Umgang mit ihnen – zur Routine geworden.
Die meisten Zwischenfälle, bei denen ein Mensch von einem Tigerhai angegriffen wurde, fanden in den Tropen statt. In der Regel werden Surfer oder Schwimmer angegriffen, häufig bei Hawaii. Insbesondere bei Dämmerung oder nachts kann es schnell zu einem für den Menschen tödlichen Angriff kommen.
Der Tigerhai gerät beim Fressen gerne in "Raserei" und ist dabei äußerst aggressiv. Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit eines Haiangriffs jedoch relativ gering. Dennoch sollte man sich diesem Hai gegenüber äußerst vorsichtig verhalten, zumal die Attacken von Tigerhaien auf Menschen in den letzten Jahren stark gestiegen sind.
Weltweit wurden 103 unprovozierte Attacken des Tigershais auf Menschen dokumentiert, von denen 39 tödlich endeten.
Die genannten unprovozierten Attacken des Weißen Hais wurden den Statistiken des „Florida Museum of Natural History“ und dessen SAF - International Shark Attack File entnommen. „Unprovoziert” bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Haie weder angefasst noch gefüttert wurden. Hier findet ihr weitere Informationen über die gefährlichsten Raubfische der Welt.
Bedrohung des Tigerhais durch den Menschen
Der Tigerhai ist jedoch nicht immer der Jäger, sondern oft auch der Gejagte. Seine Flossen, seine Haut und das Öl seiner Leber sind sehr gefragt und erzielen hohe Verkaufspreise. Die Nachfrage nach diesen Produkten ist nach wie vor hoch. Auch das Fleisch und die Knorpel des Tigerhais werden genutzt.
Hinzu kommen Bestandsverluste durch Beifänge, durch die Sportfischerei und durch Populationskontrollen, die die Haifischdichte in Gewässern, die zum Baden, Surfen und Tauchen genutzt werden, verringern sollen.
Da die meisten Haiattacken jedoch durch Touristen provoziert werden, die die Haie füttern, ist der Erfolg solcher Maßnahmen äußerst umstritten.
Der Tigerhai wird kommerziell gefischt und ist auch ein Ziel von Sportanglern. Trotz der recht großen Würfe (bis zu 80 Jungfische pro Wurf) stellt der dreijährige Fortpflanzungszyklus ein Problem dar, um dem hohen Druck der Fischerei standzuhalten.
Aufgrund der genannten Bedrohungen wird der Tigerhai derzeit auf der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als potenziell gefährdet eingestuft. Er soll jedoch in Kürze als gefährdet eingestuft werden.