Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Bronzehai beim Fressen eines Köders
Das Verbreitungsgebiet des Bronzehai (Carcharhinus brachyurus) sind gemäßigte, nicht tropische Gewässer mit Temperaturen über 12 °C.
Er ist weit verbreitet, allerdings in Form getrennter regionaler Populationen, zwischen denen es wenig bis gar keinen Austausch gibt.
Im Atlantik kommt er vom Mittelmeer bis Marokko und den Kanarischen Inseln, vor Argentinien sowie vor Namibia und Südafrika (wo es möglicherweise zwei getrennte Populationen gibt) vor.
Es gibt vereinzelte Berichte aus Mauretanien, dem Golf von Guinea und möglicherweise dem Golf von Mexiko.
Im Indopazifik kommt er vom Ostchinesischen Meer bis Japan (ausgenommen Hokkaido) und Südrussland, vor Südaustralien (meist zwischen Sydney und Perth, gelegentlich aber auch weiter nördlich) und rund um Neuseeland vor, jedoch nicht bis zu den Kermadecinseln.
Es gibt auch unbestätigte Berichte von den Seychellen und aus dem Golf von Thailand. Im östlichen Pazifik kommt er von Nordchile bis Peru und von Mexiko bis Point Conception in Kalifornien vor, einschließlich des Golfs von Kalifornien .
Der Bronzehai ist vor Teilen Argentiniens, Südafrikas, Australiens und Neuseelands häufig anzutreffen, in anderen Gewässern jedoch nicht. In vielen Gebieten ist sein Verbreitungsgebiet aufgrund von Verwechslungen mit anderen Arten nicht genau definiert. In den Gewässern Neuseelands ist er eine der häufigsten Arten.
Bronzehaie kommen im offenen Ozean von der Brandungszone bis knapp über den Kontinentalschelf hinaus vor und tauchen in Tiefen von 100 m oder mehr. Diese Haie treten üblicherweise in sehr flachen Lebensräumen wie Buchten, Untiefen und Häfen auf und bewohnen auch felsige Gebiete und vorgelagerte Inseln.
Bronzehaie können niedrige und schwankende Salzgehalte vertragen. Sie wurden in Flussmündungen und im Unterlauf großer Flüsse gesichtet.
Während Jungtiere das ganze Jahr über in Küstengewässern mit einer Tiefe von weniger als 30 m leben, sind erwachsene Tiere eher weiter vor der Küste zu finden und nähern sich dieser nur im Frühling und Sommer regelmäßig.
Die Populationen der Bronzehaie in beiden Hemisphären unternehmen saisonale Wanderungen, die auf Temperaturänderungen, Fortpflanzungsereignisse und/oder die Verfügbarkeit von Beute zurückzuführen sind.
Die Bewegungsmuster unterscheiden sich je nach Geschlecht und Alter. Ausgewachsene Weibchen und Jungtiere verbringen den Winter in den Subtropen und wandern im Allgemeinen im Frühling in höhere Breitengrade. Dabei ziehen auch trächtige Weibchen in Richtung Küste, um in küstennahen Kinderstuben zu gebären.
Ausgewachsene Männchen bleiben dagegen die meiste Zeit des Jahres in den Subtropen. Lediglich im Spätwinter oder Frühling ziehen auch sie in höhere Breitengrade, gerade rechtzeitig, um die aus den Kinderstuben aufbrechenden Weibchen zu treffen und sich mit ihnen zu paaren.
Während ihrer Wanderungen wurden einzelne Tiere beobachtet, die bis zu 1.320 km zurücklegten. Sie sind standorttreu und kehren Jahr für Jahr in dieselben Gebiete zurück.