Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Hechts (Esox lucius) umfasst fast alle europäischen Gewässer.
Der Hecht ist aber auch in Nordamerika und Nordasien beheimatet. Weitere Hechtarten (Esocidae) kommen in Ostsibirien und Nordamerika vor.
Als Standfisch bevorzugt der Hecht langsam fließende oder stehende, krautreiche Gewässer mit dichter, ufernaher Unterwasservegetation.
Als Unterschlupf bevorzugt er ufernahe Schilfbestände oder umgestürzte Bäume.
Er lebt in klaren Gewässern mit kiesigem Grund, aber auch in (algen-)trüben Seen.
Der Hecht ist sehr anpassungsfähig: So kommt er in Gewässern bis ca. 1.500 m Seehöhe vor, aber auch an der Küste im Brackwasser. In größeren Seen findet man den Hecht auch im Freiwasser (Freiwasserhecht), wo seine Beutefische in Schwärmen vorkommen (Renkenhecht).
Bei zu dichten Hechtbeständen löst der Fisch das Problem auf kannibalistische Weise, indem er seine Artgenossen frisst. Der Hecht ist ein tagaktiver Raubfisch. Seine wichtigsten Sinnesorgane sind die Augen (visueller Räuber) und die Seitenlinie.
In der Ostsee kommt der Hecht auch im Brackwasser vor. Er bevorzugt ufernahe Seerosenfelder und Schilfgürtel, die ihm gute Versteckmöglichkeiten bieten. Dort lauert er auf seine Beute, die er mit einem blitzschnellen Vorstoß erbeutet. Der Hecht ist nahezu standorttreu und verteidigt sein Revier gegen Artgenossen oder andere Eindringlinge.
Der Hecht bewohnt als Einzelgänger je nach Alter und Gewässerbedingungen unterschiedlich große Reviere. Die Anzahl dieser Reviere (reich strukturierte Deckungsmöglichkeiten) bestimmt gleichzeitig die maximale Anzahl von Hechten in einem Gewässer.
Da Hechte (wie auch Forellen) ihre Färbung dem Untergrund anpassen können, sind diese Raubfische trotz ihrer Größe in ihrem Lebensraum fast unsichtbar. Besonders die meist einjährigen hellgrünen "Grashechte" sind im dichten Pflanzenbewuchs kaum zu erkennen.