Fischkrankheiten
Die Rotfleckenkrankheit (engl. Pike Fry Rhabdovirus, PFRD, auch PFRV) ist schon seit vielen Jahren als "Rote Wundkrankheit"(engl. Red sore Disease oder Cuma Scuki) bekannt.
Der Hecht ist der Wirt für die PFRD. Das Virus wurde jedoch auch bei Graskarpfen, Bachforellen, Gründlingen, der Güster, dem Rotauge und der Schleie gefunden.
Diese Krankheit wurde bisher nur innerhalb von Aquakulturen bei der Hechtbrut (Fische max. 6 cm) nachgewiesen. Es wird vermutet, dass dieses Virus eventuell durch den Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva) aus Asien in Europa eingeschleppt wurde.
Das Virus wurde als Erreger der Rotfleckenkrankheit der junger Hechte identifiziert. Dieses Virus ist identisch mit dem Rhabdovirus, der bereits 1975 beim Graskarpfen (Weißer Armur) nachgewiesen werden konnte..
Diese Krankheit wird von Fisch zu Fisch, über das Wasser oder durch das Fressen erkrankter Fische übertragen. Man hat den Erreger in größeren Hechten (größer als 6 cm) bisher nicht nachweisen können.
Bislang wurde die Rotfleckenkrankheit nur unter teichwirtschaftlichen Bedingungen beschrieben.
Der optimale Temperaturbereich zum Ausbruch der Rotfleckenkrankheit liegt zwischen 12 und 20 °C. Die jungen Hechte erkranken bis zu einer Länge von 6 cm an dieser Krankheit. Die Inkubationszeit beträgt nur wenige Tage.
Erkrankte Jungfische werden lethargisch, schwimmen nah der Wasseroberfläche oder sinken zum Gewässergrund. Auffallend ist das Zittern des kompletten Körpers der Jungfische. Manchmal bekommen die Fische auch "Glotzaugen". Verlaufsformen:
Es können auch beide Verlaufsformen an einem Jungfisch auftreten. Äußerlich fallen außerdem Blutungen an den Kiemen, innerliche blutige Flüssigkeit in der Leibeshöhle sowie punktförmige Blutungen am Gehirn, der Milz und den Nieren auf. Wie auch bei anderen Rhabdovirus-Infektionen neigt die Muskulatur zu Blutungen
Schneller Krankheitsverlauf, hohe Verlustrate und die oben genannten Symptome.
Die Empfindlichkeit der jungen Hechte gegenüber der PFRD verringert sich mit zunehmender Größe der Fische. Bei einer Aquakultur müssen die noch gesunden Fische sofort auf einer großen Fläche verteilt werden. Ist dies aus Platzgründen nicht möglich, sollte nach der Abfischung der Teich entwässert und der noch feuchte Boden mit Branntkalk desinfiziert werden. Der betroffene Teich darf erst im nächsten Frühjahr wieder mit Wasser gefüllt werden.
Literaturhinweis:
"Nutzfische und Krebse: Lebensraum, Erkrankungen und Therapie"
Werner H. Baur, Grit Bräuer, Jörg Rapp Georg (Thieme Verlag, 11.08.2010 - 256 Seiten)
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