Fischlexikon: Ritterkärpfling (Xenoophorus captivus)
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Süßwasserfische"
Übersicht
Der Ritterkärpfling (Xenoophorus captivus) ist ein Süßwasserfisch aus der Gattung Xenoophorus und der Familie der Hochlandkärpflinge (Goodeidae). Die Weibchen können eine maximale Länge von etwa 6 cm erreichen, die Männchen werden etwa 5 cm lang. Der Ritterkärpfling lebt im Oberlauf des Rio Panuco in Mexiko. Seine englische Bezeichnung lautet "Relict splitfin".
Merkmale
wichtige Merkmale des Ritterkärpflings:
- die Körperform des Ritterkärpflings ist gestreckt, hochrückig und seitlich abgeflacht
- die Biegung der Rücken- und Bauchlinie ist etwa gleich
- der Schwanzstiel des Ritterkärpflings ist relativ lang
- sein Maul ist oberständig, der Unterkiefer ragt über den Oberkiefer hinaus. Die Lippen sind verdickt, das Kinn springt wulstig hervor
- die Grundfärbung der Männchen ist bräunlich-oliv. Der Rücken ist dunkler, die unteren Körperflanken zeigen grünlich-bläulich irisierende Glanzschuppen
- die Flossen sind gräulich gefärbt. Adulte Männchen zeigen gelblich-weiße äußere Flossenränder. Die Rückenflosse der Männchen ist länger als die der Weibchen
- die Weibchen des Ritterkärpflings sind schlicht gräulich-grün gefärbt
- zur inneren Befruchtung sind bei den Männchen die 6 bis 8 vorn liegenden, kurzen und sehr eng zusammen liegenden Flossenstrahlen der Afterflosse durch eine Einbuchtung von der übrigen Afterflosse getrennt und zu einem Andropodium (Begattungsorgan) umgebildet. Dieses Andropodium kann nicht nach vorn geklappt werden wie das Gonopodium der Lebendgebärenden Zahnkarpfen
- Flossenformel: D 0/11-13, A 0/14
Größe
Der Ritterkärpfling (Xenoophorus captivus) erreicht eine maximale Länge von etwa 6 cm (Weibchen), Männchen werden maximal etwa 5 cm lang.
Maximales Alter
Das maximale Alter der Ritterkärpfling (Xenoophorus captivus) beträgt etwa 3 Jahre.
Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Der Ritterkärpfling (Xenoophorus captivus) lebt endemisch im Oberlauf des Rio Panuco in Mexiko. Das Habitat dieser Fischart sind Bereiche mit schwacher Strömung, klarem oder auch trübem Wasser, schlammigen, felsigen oder sandigen Untergründen.
Diese Fische leben in Wassertiefen von unter 100 cm. Die Wasservegetation besteht aus den allgegenwärtigen Grünalgen und Wasserlinsen (Lemna), Wasserhyazinthen, Ceratophyllum, Kapuzinerkresse und Potamogeton.
Aquaristik-Info
Temperatur: 15-24 °C (nachts sollte die Temperatur etwas abgesenkt werden)
pH-Wert: ca. 7,0-8,0
Gesamthärte: 8 - 20 °dH
Nitrat + Nitrit: 0 mg/l
Wasserregion: Mitte
Aquarium: ab ca. 120 Liter
Schwierigkeit: auch für Anfänger geeignet, Zucht etwas schwieriger
Fütterung:
hauptsächlich pflanzliche Kost
wie z.B. Algen, überbrühter Blattspinat, Trockenfutter, jedoch auch feines Lebendfutter (Artemia, Cyclops) oder Frostfutter
Haltung:
Diese Fische sollten in einer Gruppe mit einem Männchen und mehreren Weibchen (Haremshaltung) in einem Artenbecken gepflegt werden. Das Becken sollte gut strukturiert sein und eine dichte Randbepflanzung (z.B. mit Javamoos, Hornblatt) und auch einigen Schwimmpflanzen (z.B. Dickstielige Wasserhyazinthe) zur Abschattung besitzen. Wir empfehlen Steinaufbauten, Höhlen, Wurzeln oder sonstige Rückzugs- bzw. Versteckmöglichkeiten. Der Beckenboden sollte aus (dunklem) grobem Kies oder Sand bestehen.
Es sollte viel freier Schwimmraum vorhanden sein. Um das Wohlbefinden dieser Fische zu steigern, empfehlen wir eine schwache Wasserströmung und möglichst sauberes und klares Wasser. Wir empfehlen einen wöchentlichen Teilwasserwechsel von 60-70%.
Zucht:
(siehe unter Fortpflanzung)
Fortpflanzung
Diese Fische sind lebendgebärend (vivipar). Bei der Paarung werden die Geschlechtsöffnungen der Männchen und Weibchen dicht aneinander gepresst, so dass die frei beweglichen Spermien übertragen werden können.
Im Unterschied zu den Lebendgebärenden Zahnkarpfen ist für jeden Wurf eine neue Begattung nötig. Eine Speicherung der Spermien findet nicht statt
Die folgende Entwicklung der befruchteten Eier ist bei Süßwasserfischen einzigartig: die im Mutterleib schlüpfenden Embryonen verbleiben dort in sogenannten Ovarhöhlen. Da die kleinen Eier jedoch nur kleine Dotter besitzen, werden die Embryonen über aus embryonalen Darmzellen gebildeten Nährschnüren (Trophotaenien) mit Nährflüssigkeit versorgt.
Nach der Geburt der Fischlarven nach etwa 55-60 Tagen sind noch mehrere Stunden oder auch Tage diese Nährschnüre sichtbar. Danach fallen diese ab.
Je nach Größe und Alter des Weibchens kann dieses 10-30 Jungfische gebären, die bei der Geburt etwa 15-17 mm lang sind. Die Aufzucht der Jungfische erfolgt mit Staubfutter, Essigälchen oder Artemia-Nauplien.
Nahrung
Der Ritterkärpfling (Xenoophorus captivus) ernährt sich in freier Natur hauptsächlich von Kieselalgen, Fadenalgen und Detritus, jedoch auch von kleinen Mollusken.
Krankheiten
Weitere Information über Krankheiten dieser Zahnkärpflinge findet Ihr auf der Seite Hochlandkärpflinge (Goodeidae).
Literaturhinweis
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