Fischlexikon: Papageienkärpfling (Xiphophorus variatus)
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Süßwasserfische"
Übersicht
Der Papageienkärpfling (Xiphophorus variatus), auch "Papageienplaty" genannt, ist ein Süßwasserfisch aus Nordamerika. Die Weibchen erreichen eine maximale Länge von etwa 7 cm.
Der Papageienkärpfling gehört zur Familie der Lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poeciliidae) und zur Gattung Xiphophorus. Sein englischer Name lautet "Variable platyfish", ein Synonym ist "Platypoecilus variatus".
Der Papageienkärpfling ist besonders bei Anfängern beliebt, da er keine besonderen Ansprüche an die Pflege stellt.
Merkmale
wichtige Merkmale des Papageienkärpflinges:
- der Körper ist etwas hochrückig und seitlich abgeflacht
- die Stirn des Papageienkärpflings ist gerade
- das Maul ist oberständig
- die Färbung adulter Papageienkärpflinge ist sehr variabel und farbenprächtig, während Jungfische eher unscheinbar gefärbt sind
- wird der Papageienkärpfling im Aquarium mit dem Platy vergesellschaftet, kreuzen sich diese Arten und es entstehen meist langgestreckte, schlanke gelbe Hybriden
- die Rückenflosse ist - je nach Zuchtform - segelartig aufgerichtet, was diesem Fisch auch den Beinamen "Hochflosser" eingebracht hat
- Die Männchen sind von den Weibchen durch ihr farbenprächtiges Aussehen und ihren schlanken Körperbau leicht zu unterscheiden. Sie besitzen außerdem eine zum einem Begattungsorgan umgewandelte Afterflosse (Gonopodium, umgewandelte Strahlen der Afterflosse).
- die Weibchen sind weniger prächtig gefärbt und werden länger und dicker als die Männchen. Vor der Geburt der Jungfische erscheint ein dunkler Trächtigkeitsfleck auf dem Hinterleib
- Flossenformel: D 0/8-10, P 0/10-11, V 0/6
- Schuppenformel: 25-27 mLR
Größe
Der Papageienkärpfling (Xiphophorus variatus) erreicht eine Maximallänge von ca. 7 cm (Weibchen) bzw. 5-6 cm (Männchen).
Maximales Alter
Das Höchstalter des Papageienkärpflings (Xiphophorus variatus) beträgt etwa 3-4 Jahre.
Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Papageienkärpflings ist Nordamerika, wo er endemisch in Mexiko vom südlichen Tamaulipas bis zum nördlichen Veracruz vorkommt. Dort lebt er bevorzugt in stehenden, flachen und sumpfigen Tümpeln und Weihern mit dichter Unterwasservegetation und Schwimmpflanzen.
Aquaristik-Info
Temperatur: 19 °C - 25 °C
pH-Wert: ca. 7-8
Gesamthärte: 7-20 °dH
Aquarium: ab ca. 80 cm Kantenlänge
Schwierigkeitsgrad: auch für Anfänger geeignet
Fütterung:
unkomplizierter Allesfresser: Flockenfutter, Frostfutter, Lebendfutter (wie z.B. Artemia oder Mückenlarven), auch pflanzliche Kost
Haltung:
Diese Fische sollten in kleinen Gruppen von mindestens 10-12 Tieren gehalten werden.
Das Aquarium sollte gut strukturiert sein. Der Bodengrund sollte mit handelsüblichem Aquarienkies und feinem Sand bedeckt sein.
Das Becken sollte Versteckmöglichkeiten wie größere Steine oder Felsen, Tonschalen, Wurzeln und eine dichte Randbepflanzung (auch Schwimmpflanzen) enthalten. Wir empfehlen einen wöchentlichen Teilwasserwechsel von 20-30%.
Zwischen den Männchen des Papageienkärpflings kann es zu heftigen Kämpfen kommen.
Dabei jagt das stärkere Männchen das kleinere und schwächere, das durch den Stress krank werden und stark abmagern kann. In einem solchen Fall müssen die Streithähe unbedingt getrennt werden, da sonst das schwächere Männchen zu Tode gehetzt werden kann. In diesem Fall müssen die beiden Streithähne unbedingt getrennt werden.
Ansonsten ist der Papageienkärpfling ist ein geselliger Fisch und kann gut mit anderen Fischarten wie Panzer- und Schwielenwelsen (Corydoras), Neonsalmlern (Paracheirodon innesi), Osphronemidae, kleinen und friedfertigen Barbenarten, Guppys oder anderen Zahnkarpfen sowie Schnecken und Süßwassergarnelen vergesellschaftet werden.
Für weitere Informationen zur Aquarienhaltung siehe die Beschreibung der Gattung Xiphophorus.
Zucht:
(siehe Fortpflanzung)
Fortpflanzung
Papageienkärpflinge sind sehr fruchtbar. Unter günstigen Bedingungen haben sie eine hohe Vermehrungsrate. Die Geschlechtsreife tritt nach etwa 3-4 Monaten ein.
Diese Fische sind Lebendgebärend (ovovivipar). Die dotterreichen Eier dieser Fische werden nicht abgelegt, sondern im Mutterleib bei Dotterfütterung ausgebrütet. Kurz vor der Geburt platzen die Eier. Die Jungen schlüpfen noch im Mutterleib oder kurz nach der Eiablage.
Bei der Balz schwimmt das Männchen vor der Paarung längere Zeit neben dem Weibchen her, bis dieses sich begatten lässt. Das Männchen begattet das Weibchen mit dem Gonopodium (umgebildete Afterflosse).
Das Sperma bleibt im Weibchen mehrere Wochen befruchtungsfähig, so dass das Weibchen ohne weitere Begattung mehrmals Junge zur Welt bringen kann. Platys hybridisieren schnell.
Die Tragzeit beträgt etwa 2 Wochen. Eine Woche vor der Geburt ist ein dunkler Trächtigkeitsfleck am hinteren Bauchraum zu erkennen.
Die Weibchen können pro Wurf ca. 80 - 100 relativ große Jungtiere zur Welt bringen, die kurz darauf selbständig schwimmen und fressen.
Nach dem Schlüpfen sollten die Jungfische von den Eltern getrennt werden, da sie sonst von diesen gefressen werden.
Für weitere Informationen zur Fortpflanzungsbiologie siehe die Beschreibung der Gattung Xiphophorus.
Nahrung
Der Papageienkärpfling (Xiphophorus variatus) ernährt sich in der Natur hauptsächlich von Anflugnahrung, Algen, Detritus, Zooplankton, Würmern und Insekten.
Krankheiten
häufige Krankheiten bei Lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poeciliidae)
- Fischtuberkulose
Meist zeigen befallene Tiere mangelnden Appetit, werden apathisch und magern ab. Es entstehen Entzündungen der Haut mit Geschwürbildung und die Flossen bilden sich zurück [weiterlesen...] - Infektiöse Bauchwassersucht
Die Infektiöse Bauchwassersucht kann man z.B. an einer extrem angeschwollenen Bauchseite eines Fisches erkennen [weiterlesen...] - Maul- oder Flossenfäule
Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen [weiterlesen...] - Pilzerkrankung (Mykose)
Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...] - Samtkrankheit
Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...] - Weißpünktchenkrankheit (Ichthyophthiriose)
Erste Anzeichen sind Bewegungsunlust und Nahrungsverweigerung. Nach wenigen Tagen zeigen sich die namengebenden weißen Pünktchen der herangewachsenen Parasiten in der Haut [weiterlesen...]
Literaturhinweis
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