Fischlexikon: Elritze, Maipiere (Phoxinus phoxinus)


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Süßwasserfische"

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Name:
Elritze
Ordnung:
(deutsch)
Karpfenartige
Familie:
(deutsch)
Weißfische
Gattung:
Gattung+Art:
Phoxinus phoxinus
gesamt:
2892 Fischarten

Übersicht

Die Elritze (Phoxinus phoxinus) ist ein kleiner Süßwasserfisch aus der Gattung Phoxinus und der Familie Weißfische (Leuciscidae). Die Elritze wird maximal ca. 14 cm lang.

Elritzen leben in teilweise sehr großen Schwärmen nahe der Wasseroberfläche. Sie entfernen sich meist nicht weit von Ihren Versteckplätzen (überhängende Ufer mit Wurzelgewirr, Steine, dichte Pflanzengruppen unter Wasser), in die sie sich bei Gefahr blitzschnell zurückziehen. Die Elritze dient als Indikator für die Güte eines Gewässers. Verschwinden die Elritzen, hat sich die Wasserqualität sehr wahrscheinlich verschlechtert.

Im Handel werden manchmal sogenannte "Gold-Elritzen" angeboten: bei dieser Art handelt es sich um eine Zuchtform der Amerikanischen Dickkopfelritze (Pimephales promelas), auch "Dickkopf-Kärpfling" genannt, welche mit der Elritze (Phoxinus phoxinus) nicht verwandt ist. Die englische Bezeichnung der Elritze lautet "Common Minnow". Die Elritze wird auch "Pfrille" oder "Maipiere" genannt.

Elritzen werden oft als Laichräuber und Nahrungskonkurrent von Salmoniden wie z.B. Bachforellen oder Regenbogenforellen bezeichnet. Diese Arten ernähren sich jedoch im adulten Stadium von Elritzen.


Merkmale

Elritze (Phoxinus phoxinus)

Elritze (Phoxinus phoxinus)

wichtige Merkmale der Elritze:

  • die Elritze hat einen langgestreckten, fast zylindrischen Körperbau, der ab dem After seitlich etwas abflacht
  • die Schuppen der Elritze sind sehr klein, die Seitenlinie reicht meist nur bis zur Körpermitte
  • im Profil ist der Kopf der Elritze stark abgerundet
  • die Augen der Elritze sind relativ groß, ihre Mundspalte ist endständig
  • die Färbung der Elritze variiert regional. Elritzen besitzen außerdem die Fähigkeit, schnell ihre Färbung zu wechseln
  • die Rückenfärbung der Elritzen ist meist dunkel-oliv bis gräulich-grün, ihre Körperflanken sind ähnlich gefärbt und mit dunklen, unregelmäßigen Querbinden und einem goldfarbenen Längsstreifen oberhalb der Seitenlinie versehen
  • zur Laichzeit sind vor allem die Männchen der Elritzen sehr bunt gefärbt mit kräftig rotem Bauch und glänzend moosgrünen Körperflanken
  • je nach Herkunft zeigen Elritzen goldfarben kontrastierende Längs- oder Querbinden, ihre Kiemendeckel sind normalerweise weiß gerandet
  • die Rückenflosse der Elritze steht weit hinter den Bauchflossen
  • beide Geschlechter zeigen während der Laichzeit einen grobkörnigem Laichausschlag auf dem Kopf
  • Flossenstrahlen: D II-III/6-8, A III/7-8, P I/14-16, V II/7-8
  • Schlundzähne: 2.5-5(4).2
  • Schuppenformel: 80-110 SL

Verwechslungsarten: Das Moderlieschen (Leucaspius delineatus) besitzt eine deutlich oberständige Mundspalte und viel größere Schuppen.


Größe

Die Elritze (Phoxinus phoxinus) wird maximal ca. 10-14 cm (Weibchen) bzw. 7-10 cm (Männchen) lang.


Maximales Alter

Das maximal publizierte Alter einer Elritze (Phoxinus phoxinus) beträgt 11 Jahre.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Elritze (Phoxinus phoxinus) ist Mitteleuropa von Nordspanien und Norditalien bis nach Asien. Die Elritze fehlt im Norden Schottlands und Skandinaviens und auf den Peloponnes.

Die Elritze ist ein kleiner lebhafter Schwarmfisch und kommt vor allem in flachen, klaren und sauerstoffreichen Gewässern mit viel Strömung und kiesigen Untergründen vor. Sie kann aber auch in Hochalpenseen bis 2.000 m NN und im Brackwasser existieren.


Aquaristik-Info

Temperatur: 12 °C - 20 °C
pH-Wert: ca. 7,0-7,5
Gesamthärte: 10-20 °dGH
Wasserregion: Mitte, oben
Aquarium: ab ca. 120 cm Beckenlänge
Schwierigkeit: einfach, Zucht mittel

Fütterung:
Lebendfutter: hauptsächlich Mückenlarven, Wasserflöhe, Tubifex

Haltung:
Die Elritze sollte in einer Gruppe (ab 5 Tieren) in einem Kaltwasseraquarium gehalten werden. Die Wassertemperatur sollte nicht über 20 °C liegen. Der Beckenboden sollte aus feinem Kies oder Sand bestehen. Das Becken sollte außerdem an manchen Stellen dicht bepflanzt sein, jedoch noch viel freien Schwimmraum bieten. Als Versteckmöglichkeiten bieten sich Wurzeln und Steinaufbauten an.

Elritzen benötigen sauberes, klares Wasser. Daher muss das Becken gut gefiltert und belüftet werden (Elritzen benötigen einen hohen Sauerstoffgehalt). Eine stärkere Strömung ist ebenfalls von Vorteil.

Zucht:
Die Nachzucht sollte in einem separaten Zuchtbecken erfolgen. Um die Laichbereitschaft zu stimulieren, muss das Wasser im Zuchtbecken auf 11-15 cm abgesenkt werden, es sollte jedoch weiterhin eine stärkere Wasserströmung bestehen. Das Wasser muss außerdem unbedingt klar und absolut sauber sein. Der Boden des Zuchtbeckens sollte aus groben Kies bzw. Steinen bestehen.

Sobald das Weibchen seine Eier an bzw. zwischen den Steinen abgelaicht hat, sollte man die Elternfische aus dem Zuchtbecken entfernen, die Wasserströmung reduzieren bzw. einstellen und das Wasser gut mit Sauerstoff belüften. Die jungen Elritzen schlüpfen nach ca. 4-8 Tagen und schwimmen nach weiteren 24 Stunden frei. Dann ist der Dottersack aufgebraucht und die Fischlarven können mit Artemia-Nauplien gefüttert werden.


Fortpflanzung

Elritze (Phoxinus phoxinus)

Elritze (Phoxinus phoxinus)

Zur Laichzeit (April bis Juli) schließen sich Elritzen (Phoxinus phoxinus) zu größeren Schwärmen zusammen und wandern bachaufwärts.

Laichgründe der Elritze sind flache, kiesige, gut durchströmte und sauerstoffreiche Gewässerabschnitte.

Hier legen die weiblichen Elritzen an den Steinen am Gewässergrund ca. 200 bis 1.000 leicht klebrige Eier mit einem Durchmesser von ca. 1 bis 1,3 mm ab.

Diese bleiben an Steinen haften, die jungen Elritzen schlüpfen nach 4 bis 8 Tagen. Die Fischlarven sind zunächst äußerst lichtscheu und verbergen sich in den ersten Tagen zwischen den Steinen.

Nachdem der Dottersack ungefähr 24 Stunden nach dem Schlupf aufgebraucht ist, ernähren sich die jungen Elritzen von feinstem Plankton. Die jungen Elritzen wachsen sehr langsam und erreichen ihre Geschlechtsreife erst nach ungefähr 2 Jahren.


Nahrung

Die Elritze (Phoxinus phoxinus) ernährt sich in freier Natur hauptsächlich von kleinen Bodentieren (z.B. Bachflohkrebse oder Insektenlarven), Fischlaich, Kleinkrebsen, Algen und Anflugnahrung von der Gewässeroberfläche.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Weißfischen (Leuciscidae):

  • Blumenkohlkrankheit
    Diese Erkrankung tritt beim Aal sowie bei der Ukelei (Laube) auf. Das äußere Erscheinungsmerkmal sind blumenkohlartige Epithelwucherungen an dem Ober- und Unterkiefer [weiterlesen...]
  • Beulen- oder Knotenkrankheit
    Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...]
  • Fleckenseuche
    Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf. Später lösen sich an diesen Stellen die Schuppen ab [weiterlesen...]
  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
  • Kiemennekrose (KN)
    An den Kiemen zeigen sich Schwellung, Schleimvermehrung, Erweiterung der Kapillaren und schließlich Blutungen [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Rotfleckenkrankheit (PFRD)
    Erkrankte Jungfische werden lethargisch, schwimmen nah der Wasseroberfläche oder sinken zum Gewässergrund. Auffallend ist das Zittern des kompletten Körpers der Jungfische [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...]
  • Schwimmblasenentzündung (SBE)
    Erste Anzeichen für eine Schwimmblasenentzündung sind eine Verdickung sowie eine deutlich gelbliche bis braune Trübung der Schwimmblasenwand im hinteren Bereich der Verbindungsstelle von vorderer und hinterer Kammer [weiterlesen...]

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