Fischlexikon: Kaulbarsch, Rotzbarsch (Gymnocephalus cernua)


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Süßwasserfische"

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Name:
Kaulbarsch
Ordnung:
(deutsch)
Barschartige
Familie:
(deutsch)
Echte Barsche
Gattung:
Gymnocephalus
Gattung+Art:
Gymnocephalus cernua
gesamt:
2888 Fischarten

Übersicht

Der Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua) kann maximal 25 cm lang und 400 gr schwer werden. Der Kaulbarsch ist ein Süßwasserfisch, er kommt jedoch auch im Brackwasser vor. Seine Verbreitung erstreckt sich von Mitteleuropa und Nordeuropa bis nach Sibirien. In Irland, Schottland und Nordnorwegen kommt er nicht vor.

Der Kaulbarsch ist eine typische Pionierart: neu entstandene Gewässer (z.B. Kiesgruben) werden sehr rasch besiedelt. Er ist ziemlich resistent gegen Verschmutzung, verschwindet jedoch aus Gewässern mit Faulschlammbildung am Boden. Er wird auch "Rotzbarsch", "Schroll" oder "Pfaffenlaus" bezeichnet. Auf Englisch wird der Kaulbarsch "Ruffe" genannt.


Merkmale

Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua)

Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua)

Die wichtigsten Merkmale des Kaulbarsches:

  • der Körper des Kaulbarsches ist mäßig gedrungen, leicht hochrückig und seitlich abgeflacht
  • seine Körperfärbung variiert: sein Rücken und die Flanken sind meist gelblichbraun, dunkelbraun bis bräunlich-oliv und manchmal mit einem messingfarbenen Glanz versehen
  • die Bauchseite des Kaulbarsches ist weißlich, die Brust kann rötlich glänzen
  • der komplette Körper einschließlich Rücken- und Schwanzflosse ist zahlreichen unregelmäßig geformten schwarzen Flecken versehen
  • der Kaulbarsch besitzt einen großen Kopf mit großen Augen
  • er besitzt eine kurze, stumpfe Schnauze (nicht länger als der Augendurchmesser)
  • die Mundspalte des Kaulbarsches ist verhältnismäßig klein und endständig
  • die Kiemendeckel sind hinten zu einem spitzen Dorn ausgezogen
  • der Körper des Kaulbarsches ist mit mittelgroßen Kammschuppen bedeckt
  • seine Seitenlinie ist unvollständig (endet auf dem Schwanzstiel)
  • mit Hilfe der Schleimgruben an der Unterseite seines Kopfes kann der Kaulbarsch zusätzliche Bewegungen in seiner Umgebung wahrnehmen
  • die Rückenflosse ist ungeteilt, jedoch zwischen dem vorderen stachelstrahligen und dem hinteren gliederstrahligen Teil stark eingekerbt
  • auch die Bauch- und Afterflossen des Kaulbarsches sind vorn mit einzelnen Stachelstrahlen versehen
  • Flossenformel: D XII-XVI/11-15, A II/5-6, P 0/13, V I/5, C 0/16-17
  • Schuppenformel: 30-40 mLR
  • Wirbelzahl: 35-36

Verwechslungsarten: Schrätzer (Gymnocephalus Schraetzer) und Donau-Kaulbarsch (Gymnocephalus baloni) sind viel schlanker mit kleineren Schuppen, der Donau-Kaulbarsch (Gymnocephalus baloni) besitzt 2 Stacheln auf dem Kiemendeckel, (oft undeutliche) Querbinden und eine sehr steil nach hinten abfallende Rückenflosse. Sonnenbarsche sind meist ziemlich bunt und besitzen lange, bis zur Afterflosse reichende Brustflossen. Alle anderen europäischen Barsche haben eine deutlich zweigeteilte Rückenflosse.


Größe

Der Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua) wird maximal ca. 25 cm lang, seine durchschnittliche Länge beträgt ca. 12-15 cm. Das maximal publizierte Gewicht beträgt 400 Gramm.


Maximales Alter

Der Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua) wird maximal ca. 10 Jahre alt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua) ist außer in Irland, Schottland und Nordnorwegen in fast ganz Nord- und Mitteleuropa sowie in Sibirien weit verbreitet.

Kaulbarsche leben in großen Schwärmen am Grund langsam fließender oder stehender Gewässer. Sie bevorzugen sandigen Boden und kommen am häufigsten im Brackwasser(Salinität bis 12 ‰) der mündungsnahen Flussunterläufe vor. Besonders große Kaulbarsche leben in den Haffen der Ostsee (Blei- und Kaulbarsch-Flunder-Region).

Nachts hält sich der Kaulbarsch in bodennahen Bereichen auf, um tagsüber schwarmweise auf Nahrungssuche zu gehen. Bei zu hohen Bestandsdichten neigt der Kaulbarsch zum Zwergwuchs (Verbuttung).


Fortpflanzung

Die Laichzeit des Kaulbarsches (Gymnocephalus cernua) erstreckt sich von März bis Mai bei Wassertemperaturen von 10 - 15 °C. Oft schließen sich die Fische zu großen Schwärmen zusammen, um gemeinsam an flachen Uferbereichen abzulaichen.

Hierbei werden die ca. 0,5 -1 mm großen Eier (50.000 -100.000 Stück/Weibchen) meistens in gallertartigen Schnüren vorwiegend an Steinen abgelegt. Der Schlupf der Fischlarven erfolgt, je nach Wassertemperatur, nach ca. 7-12 Tagen.


Nahrung

Der Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua) ernährt sich vorwiegend von Zuckmückenlarven, Kugelmuscheln, Würmern, Flohkrebsen (Amphipoda) sowie von Fischlaich. Durch seine gut ausgebildeten Sinnesorgane kann der Kaulbarsch auch bei Dunkelheit jagen.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Barschen (Percidae):

  • Beulen- oder Knotenkrankheit
    Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...]
  • Fleckenseuche
    Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf [weiterlesen...]
  • Kiemenkrebs (Ergasilus sieboldi)
    Nur sehr stark befallene Tiere magern erheblich ab, was auch Messerrücken genannt wird. Beim Anheben der Kiemendeckel sind die (oval geformten) Parasiten gut zu erkennen [weiterlesen...]
  • Kratzwürmer (Acanthocephalose)
    Die Symptome durch den Kratzwurmbefall sind sehr unterschiedlich und hängen von den infizierten Arten, deren Alter und Konstitution sowie von der Anzahl und der Art der Parasiten ab [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...]
  • Weißpünktchenkrankheit (Ichthyophthiriose)
    Befallene Fische haben bis stecknadelkopfgroße, weiße Knötchen am ganzen Körper, den Flossen und den Kiemen. In schweren Fällen können sich die Knötchen zu grauen Flächen vereinen [weiterlesen...]

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