Fischlexikon: Südamerikanischer Schmetterlingsbuntbarsch (Mikrogeophagus ramirezi)


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Name:
Südamerikanischer Schmetterlingsb...
Ordnung:
(deutsch)
Buntbarsche
Familie:
(deutsch)
Buntbarsche
Gattung:
Gattung+Art:
Mikrogeophagus ramirezi
gesamt:
2892 Fischarten

Übersicht

Der Südamerikanische Schmetterlingsbuntbarsch (Mikrogeophagus ramirezi, Syn. Microgeophagus ramirezi, Papiliochromis ramirezi, Apistogramma ramirezi, Pseudogeophagus ramirezi und Pseudoapistogramma ramirezi), manchmal auch nur "Schmetterlingsbuntbarsch" genannt, ist ein tropischer Süßwasserfisch aus der Gattung Mikrogeophagus.

Dieser Buntbarsch stammt aus Südamerika, wo er im Einzugsgebiet des mittleren und unteren Orinoko in Kolumbien und Venezuela verbreitet ist. Der Südamerikanische Schmetterlingsbuntbarsch erreicht eine maximale Länge von etwa 5 cm. Seine englische Bezeichnung lautet "Ram cichlid" oder "Dwarf cichlid".


Merkmale

Südamerikanischer Schmetterlingsbuntbarsch (Mikrogeophagus ramirezi)

Südamerikanischer Schmetterlingsbuntbarsch

wichtige Merkmale dieses Buntbarsches:

  • er besitzt einen gestreckten, leicht hochrückigen und seitlich mäßig abgeflachten Körperbau
  • das kleine und tiefliegende Maul ist endständig, seine Lippen sind verdickt. Die Unterlippe ist meistens rötlich oder orange gefärbt, die Oberlippe ist in der Regel hell bläulich oder weißlich gefärbt
  • seine Stirn ist konvex abgerundet
  • die Iris ist meistens rot gefärbt
  • die Färbung kann variieren: in der Regel ist der vordere Körperbereich gelblich-golden, gelblich-orange oder gelblich-rötlich und der restliche (hintere) Körper bläulich gefärbt
  • der vordere Bereich des Kopfes ist meistens rötlich gefärbt, außerdem ist der Kopf mit mehreren türkisfarbenen oder hellblauen Strichen bedeckt. Durch die Augen zieht sich ein vertikaler schwarzer Streifen: dieser kann gerade oder gezackte Ränder besitzen und ist in der Regel relativ breit
  • arttypische Merkmale des Südamerikanischen Schmetterlingsbuntbarsches: auf seinen Körperflanken verlaufen sechs Querbänder, die oftmals nur sehr schwach erkennbar sind. Auf dem zweiten Querband sitzt ein schwarzer Lateralfleck. Die vorderen Hartstrahlen einschließlich der Membranen seiner Rückenflosse sind schwarz gefärbt, wobei diese Schwarzfärbung bis in den Rücken hinein verläuft
  • Rücken-, Schwanz, After und Bauchflossen sind gelblich oder rötlich, besitzen einen rötlichen Saum und sind mit zahlreichen bläulich-türkisen Punkten bedeckt. Die Bauchflossen sind meistens rot, der 1. Stachel schwarz und danach zeigt sich ein schmaler türkiser Bereich
  • Geschlechtsunterschiede: bei den Männchen ist der 2. Strahl der Rückenflosse verlängert und auch das hintere Ende der Rückenflosse oftmals filamentartig verlängert, das Weibchen zeigt kurz vor dem Ablaichen eine kurze Legeröhre. Die Männchen sind außerdem größer als die Weibchen. Laichbereite Weibchen besitzen meistens rötlich-violett gefärbten Bauch

Größe

Der Südamerikanische Schmetterlingsbuntbarsch (Mikrogeophagus ramirezi) wird max. ca. 5 cm (Männchen) lang, Weibchen bleiben kleiner.


Maximales Alter

Das maximale Alter des Südamerikanischen Schmetterlingsbuntbarsches (Mikrogeophagus ramirezi) beträgt ungefähr 3-4 Jahre.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Südamerikanischen Schmetterlingsbuntbarsches (Mikrogeophagus ramirezi) ist Südamerika, wo er im Einzugsgebiet des mittleren und unteren Orinoko in Kolumbien und Venezuela verbreitet ist.

Sein Habitat sind ufernahe, strömungsarme Flachwasserbereiche mit dichter Ufervegetation und ebenfalls dichter Unterwasservegetation. Diese Gewässer (Klar- oder Weißwasser) besitzen einen pH-Wert zwischen 4,6-7,3, eine Gesamthärte von unter 1 °dH und einen Leitwert von unter 10 bis 40 µS/cm. Die Wassertemperatur dieser Gewässer beträgt 26 °C - 33 °C.

Weitere Informationen zum Weiß-, Schwarz- und Klarwasser findet Ihr in dem Artikel Gewässertypen Amazoniens.


Aquaristik-Info

Temperatur: 26 °C - 31 °C
pH-Wert: 5,0-6,5
Gesamthärte: unter 1 °dH
Leitwert: von unter 10 bis 40 µS/cm
Wasserregion: unten
Aquarium: ab ca. 100 cm
Schwierigkeit: einfach, Zucht schwierig

Fütterung:
hauptsächlich Lebendfutter wie z.B. Mückenlarven, Artemia-Nauplien oder Cyclops, Frostfutter, auch Flockenfutter

Haltung:
Diese Fische sollten paarweise gehalten werden, da sie territorial sind und ihre Reviere aggressiv verteidigen. Das Bodensubstrat sollte aus einer einige Zentimeter hohen Schicht aus Sand oder feinem Kies bestehen. Das Becken sollte ausreichend Versteckmöglichkeiten wie z.B. Steinaufbauten, umgestülpte Blumentöpfe, Tonröhren oder Wurzelverstecke (Moorkienholz) bieten, eine dichte Randbepflanzung ist von Vorteil. Es muss jedoch auch etwas freier Schwimmraum vorhanden sein.

Da die meisten Zwergbuntbarsche eher gedämpftes Licht bevorzugen, können auch einige Schwimmpflanzen wie z.B. der Sumatrafarn eingebracht werden. Pflanzen werden nicht ausgegraben.

Eine Torffilterung ist zu empfehlen, ebenso ein wöchentlicher Teilwasserwechsel (mind. 30%). Alle Zwergbuntbarsche sind anfällig gegen Medikamente oder erhöhte Nitrit- und Nitratwerte im Wasser. Das Wasser sollte außerdem sauerstoffreich sein.

Da Zwergbuntbarsche recht scheu sind, empfehlen wir die Vergesellschaftung anderen friedlichen Fischen (z.B. Apistogramma-Arten), die die gleichen Ansprüche an das Becken haben.

Zucht:
Diese Buntbarsche sind Offenbrüter und bilden eine Elternfamilie. Zur Zucht sollte 1 Pärchen, das sich vorher im Hauptbecken zusammengefunden hat, in ein separates Zuchtbecken gesetzt werden.

Die Wassertemperatur sollte ca. 29 °C betragen und das Wasser muss völlig frei von Nitraten sein. Die Gesamthärte sollte unter 2 °dH liegen. Das Wasser sollte sauer sein (pH-Wert von ca. 5) und eine Braunfärbung aufweisen (Zugabe von Humin- und Gerbstoffen). Ein 50% Wasserwechsel mit Regenwasser stimuliert die Laichbereitschaft.

Die Fische sollten während der Paarung nicht gestört werden. Der Schlupf der Fischlarven erfolgt nach ca. 2-3 Tagen. Diese werden dann von den Elterntieren im Maul zu bereits vorbereiteten Gruben gebracht, die eine Tiefe von bis zu 3 cm und einen Durchmesser von ca. 10 cm haben können.

Die Jungfische schwimmen nach weiteren 7-8 Tagen frei und können dann mit Artemia-Nauplien gefüttert werden. Männchen und Weibchen übernehmen gemeinsam die Brutpflege, die Betreuung der Fischlarven und die Verteidigung des Brutreviers.


Fortpflanzung

(siehe unter "Aquaristik")


Nahrung

Der Südamerikanische Schmetterlingsbuntbarsch (Mikrogeophagus ramirezi) ernährt sich in freier Natur hauptsächlich von kleinen Wirbellosen und Insektenlarven.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Buntbarschen (Cichlidae):

  • Fräskopfwurm (Camallanus cotti)
    Der Fräskopfwurm ist ein Fadenwurm, der als Parasit meist den Darmtrakt von Fischen befällt (Endoparasit). [weiterlesen...]
  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
  • Maul- oder Flossenfäule (Columnaris-Krankheit)
    Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen (ähnlich Schimmel) [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...]

Literaturhinweis

Wolfgang Staeck: Amerikanische Cichliden I, Kleine Buntbarsche. Tetra-Verlag, Berlin-Velten 2017, ISBN 978-3-89745-246-6

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