Fisch-Gattungen
Synodontis ist eine Gattung der Fiederbartwelse aus der Familie der Mochokidae. Die Erforschung dieser Gattung ist noch nicht abgeschlossen, in den letzten Jahren wurden zahlreiche neue Arten beschrieben.
Die Synodontis-Arten sind in Afrika beheimatet und leben dort ausschließlich im Süßwasser. Sie sind vom Nil in Ägypten bis nach Südafrika und im Westen vom Senegal und Gambia bis zu den Küstenflüssen Tansanias und Kenias verbreitet. Zahlreiche Arten leben im Kongo und im Tanganjikasee.
Synodontis-Arten sind tag- und nachtaktive Fische. Tagsüber verstecken sich die meisten Arten an geschützten Stellen und stehen dann gerne senkrecht an Ufermauern oder Pfählen, aber auch unter überhängenden Wurzeln. Einige Synodontis-Arten sind Rückenschwimmer. Sie leben oft in größeren Gruppen mit Artgenossen.
Viele Arten der Gattung Synodontis besitzen einen mäßig gedrungenen, seitlich leicht abgeflachten Körperbau. Die untere Profillinie ist meist weniger stark gekrümmt als die obere. Die größte Art dieser Gattung erreicht eine Länge von etwa 50 cm.
Alle Arten der Gattung Synodontis besitzen eine kräftige, knöcherne Kopfkapsel, die bis zum ersten Rückenflossenstachel reicht. Der Kopf enthält einen ausgeprägten, schmalen, knöchernen, äußeren Vorsprung, der als Humerusfortsatz bezeichnet wird.
Form und Größe des Humerusfortsatzes helfen bei der Bestimmung der Art.
Die Rücken- und Brustflossen dieser Welse besitzen vorne jeweils einen kräftigen und meist gezähnten Flossenstachel. Diese Stacheln können rechtwinklig zum Körper aufgerichtet und zur Verteidigung arretiert werden.
Die Arretierung der Stacheln wird durch mehrere kleine Knochen erreicht, die an den Stacheln befestigt sind. Einmal aufgerichtet, können die Stacheln durch Druck auf die Spitze nicht mehr eingeklappt werden.
Die Fettflosse ist meist relativ lang und besitzt keinen Stachelstrahl. Am Unterkiefer befinden sich 2 Paar kürzere Barteln, die oft verzweigt und mit Knoten versehen sein können.
Weit vorne am Kopf befindet am Oberkiefer ein Paar meist sehr langer Barteln, die nur bei wenigen Arten gefiedert sind. Mitunter sind sie jedoch an der Basis mit einer Membran versehen. Am Unterkiefer befinden sich zwei kürzere Bartelpaare, die fast immer gefiedert sind. Eine Ausnahme bildet die Art S. clarias, bei der die Barteln des Oberkiefers auf der Außenseite gefiedert sind.
Die Kiemenspalten reichen unten (kehlseitig) bis zum Ansatz der Brustflossen. Der untere Teil des 1. Kiemenbogens (Arcus branchiales) ist mit 7-31 Kiemenrechenzähnen besetzt. 1990 entdeckten Wissenschaftler, dass Synodontis-Arten mit den Muskeln ihrer Schwimmblase elektrische Felder erzeugen können, die zur Kommunikation genutzt werden.
Die Synodontis-Arten sind Allesfresser. In der Natur ernähren sie sich hauptsächlich von Insektenlarven, kleinen Wirbellosen und pflanzlicher Nahrung (Algen, Detritus).
Temperatur: 22 - 26 °C
pH-Wert: ca. 6,5-7,2
Gesamthärte: 5-15 °dH
(Abweichungen von diesen Werten findet ihr bei der Beschreibung der jeweiligen Art)
Fütterung:
Allesfresser: Lebendfutter (Insektenlarven, Kleinkrebse, Würmer (Tubifex, Enchyträen, Regenwürmer), Frostfutter (FD-Futter), Trockenfutter (mit pflanzlichen Bestandteilen), überbrühtes Gemüse. Die Fütterung sollte bei den meisten (nachtaktiven) Arten abends erfolgen
Viele Arten der Gattung Synodontis, vor allem aus dem Tanganjikasee, sind beliebte Aquarienfische. Die meisten Arten sind friedlich und können problemlos mit anderen friedlichen Arten vergesellschaftet werden.
Um die Laichbereitschaft anzuregen, sollte viel Lebendfutter (wie z.B. Insekten und deren Larven) gefüttert werden.
Alle Synodontis-Arten fressen aber auch Fischlarven, Laich und kleine Fische. Da sie meist nachtaktiv sind, bringen sie auch Unruhe ins Aquarium und stressen damit empfindliche Mitbewohner. Diese Welse können bei guter Pflege sehr alt werden, es sind Pflegezeiten von über 30 Jahren belegt.
Bei vielen Arten der Gattung Synodontis sind die Männchen an einem kleinen „Stäbchen“ zu erkennen, das die Geschlechtsöffnung bildet.
Geschlechtsunterschiede sind bei vielen Arten nicht bekannt. Von Synodontis Schall liegen recht genaue Untersuchungen vor, welche sich auch auf andere Arten übertragen lassen.
Bei dieser Art sind die Weibchen größer und kräftiger als die Männchen. Die Männchen besitzen kurz vor der Afterflosse eine Genitalpapille, bei den Weibchen fehlt diese und sie besitzen an dieser Stelle eine halbmondförmige Öffnung.
Zur Untersuchung der Geschlechtspapille sollte der Fisch sollte mit der Bauchseite nach oben in der Handfläche gehalten und die Rückenflosse zwischen Mittel- und Ringfinger genommen werden, um zu vermeiden, dass er von den scharfen Rückenflossenstrahlen durchbohrt wird. Der gesuchte Genitalbereich liegt unter den Beckenflossen verborgen.
Er kann durch (vorsichtiges) Ziehen an der Schwanzflosse freigelegt werden. Männliche Fische haben eine verlängerte Papille, die spitz und gerippt sein sollte.
Der Samenleiter (Vas deferens) ist kaudal (zum Schwanz hin) sichtbar. Die Weibchen haben ebenfalls eine deutlich sichtbare Papille, die jedoch eher abgerundet ist, und der Eileiter befindet sich auf der dem männlichen Samenleiter gegenüberliegenden Seite.
Die Laichzeit von Synodontis Schall ist die Regenzeit von Juli bis September. Während der Balz bewegen sich die Tiere unruhig nebeneinander auf dem Gewässergrund. Mit den Brustflossen lockern sie den meist schlammigen Untergrund auf und legen ihre Eier in den Schlamm ab.
Die meisten Synodontis-Arten betreiben keine Brutpflege. Von einigen Arten ist bekannt, dass sie ihre Eier und das Sperma in Höhlen und Spalten einfach ins Wasser abgeben. Oft fressen die Eltern auch ihren eigenen Laich. Nach dem Schlüpfen schwimmen die Fischlarven relativ schnell frei.
Von zwei Arten, Synodontis multipunctatus und dem Kuckuckswels (Synodontis grandiops) ist bisher bekannt, dass sie Brutparasitismus betreiben. Dabei werden die Eier der Welse den laichenden maulbrütenden Buntbarschen untergeschoben.
Für weitere Informationen über die Krankheiten dieser Fische siehe die Beschreibung der Familie Mochokidae.
Die folgende Liste enthält den deutschen Namen (soweit vorhanden) und den wissenschaftlichen Namen der jeweiligen Art. Zurzeit sind ca. 130 Arten bekannt (Stand: 12/2024):
Literaturhinweise:
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