Fisch-Gattungen
Gattung:
Aphyosemion
Familie:
Nothobranchiidae
(Nothobranchiidae)
Ordnung:
Cyprinodontiformes
(Zahnkärpflinge)
Aphyosemion sind eine Gattung von kleinen Süßwasserfischen aus der Familie Nothobranchiidae.
Aphyosemion-Arten sind in West- und Zentralafrika verbreitet. Die Verbreitung dieser Prachtkärpflinge erstreckt sich von der Elfenbeinküste bis zum nördlichen und zentralen Kongobecken. Die Verbreitung wird im Osten vom Großen Afrikanischen Grabenbruch, im Norden vom Fluss Schari und im Süden vom Unterlauf des Kasai begrenzt.
Aphyosemion-Arten leben in unterschiedlichen Gewässertypen, die entweder regelmäßig austrocknen, nur manchmal austrocknen oder das ganze Jahr über Wasser führen. Es existieren daher annuelle Saisonfische, die in periodischen Gewässern leben, semianuelle und nichtanuelle Arten.
Ihr Körperbau ist langgestreckt, der Vorderkörper im Querschnitt rundlich. Die zwischen 2,5 und knapp 10 cm langen Fische sind (besonders die Männchen) prächtig gefärbt. Das breite und oberständige Maul ist mit zahlreichen kleinen Zähnen besetzt. Die Augen dieser Prachkärpflinge sind groß, ihre Seitenlinie ist nicht vollständig ausgebildet.
Es besteht ein starker Sexualdimorphismus: während die Männchen prächtig gefärbt sind und verlängerte Flossenspitzen besitzen, sind die Weibchen eher unscheinbar gräulich bis bräunlich gefärbt. Annuelle Arten dieser Gattung werden in der Regel etwa 1 Jahr alt, die übrigen etwa 3-4 Jahre.
Die meisten Aphyosemion-Arten leben in kühleren Gewässern mit Wassertemperaturen von etwa 18-22 °C.
Bei Arten aus dem Küstenstreifen West- und Zentralafrikas sollte die Wassertemperatur 22 °C und 24 °C betragen (auch Werte bis 25 °C werden toleriert).
Bei Prachtkärpflingen aus dem Hochland im Landesinneren sollte die Wassertemperatur 18 °C und 20 °C betragen. Diese Temperaturen kann man in der Regel nur gewährleisten, wenn das Aquarium im Keller steht.
Auch für die Fortpflanzung spielt die korrekte Wassertemperatur eine wichtige Rolle. Bei zu warmen oder zu kalten Temperaturen legen Killifische keine Eier.
Der pH-Wert sollte etwa 6,5 betragen, die Nitritwerte sollten niedrig sein. Manche Arten benötigen besondere Wasserwerte. Diese findet Ihr in der Artenbeschreibung.
(Substratlaicher oder Haftlaicher)
Diese Arten laichen an feinfiedrigen Pflanzen, Ablaichmops (Wollmopps) oder Fasertorf. Die Eier kleben dabei mit winzig kleinen Haftfäden recht fest am Laichsubstrat. Haftlaicher leben im tropischen Regenwald in Gewässern, die ständig Wasser führen und nicht austrocknen.
Die ca. 1-1,5 mm großen und hartschaligen Eier können im Aquarium problemlos Pipettiert und in ein getrenntes Gefäß gebracht werden.
Um eine übermäßige Pilz- bzw. Bakterienentwicklung zu verhindern, empfiehlt sich die Zugabe von chem. Mitteln. Täglich sollten unbefruchtete und verpilzte Eier entfernt werden. Diese Arten haben normalerweise keine Diapausen (vorrübergehender Entwicklungsstillstand), sie können jedoch, indem man die Eier in ein feuchtes (Moos-) Substrat legt außerhalb des Wassers legt, dazu gezwungen werden.
Da einige Arten sehr empfindliche Eier besitzen, wird diese Methode empfohlen, da hier jedes Ei isoliert wird und gleichzeitig ein gleichmäßiger Schlupf der Fischlarven erzielt werden kann.
Der Schlupf der Fischlarven erfolgt in der Regel nach etwa 21 Tagen. Eine Trockenlagerung der Eier von 14-21 Tagen ist ebenfalls möglich.
(Bodenlaicher)
Annuelle Arten leben in Gewässern, die über einen längeren Zeitraum hinweg austrocknen. Die Eier dieser Arten durchlaufen in der Regel 3 Diapausen (Entwicklungsverzögerung):
Eier, die nach der Ruhephase noch keine oder nur eine teilweise Entwicklung zeigen, nennt man "Dauereier". In freier Natur können diese Fische mit diesen Dauereiern auch längere Trockenperioden überleben. Die Literatur geht davon aus, dass diese Dauereier Ruhephasen von maximal 4-5 Monaten überstehen können.
Annuelle Arten stammen aus Savannengebieten, wo die Gewässer zeitweilig austrocknen können. Die Weibchen laichen am Gewässergrund ab und verwirbeln den Laich mit kräftigen Flossenschlägen mit dem Bodensubstrat. Die Eier sind nicht klebrig sondern fallen einfach zu Boden.
Im Aquarium empfehlen wir als Laichsubstrat eine mehrere Zentimeter hohe Schicht unbehandelter Torfmoose (Sphagnum). Die Eier können zum Beispiel in einem Glas mit feuchtem Torf aufbewahrt werden.
Nach ca. 8 Tagen wird das Laichsubstrat auf saugfähiges Papier gelegt und angetrocknet. Eine Restfeuchte muss jedoch vorhanden sein, damit sich der Laich entwickelt. Erfahrungsgemäß entwickelt sich der Laich bei einer größeren Restfeuchte schneller.
Nun wird das Torf-Laichgemisch in einem Glas an einem dunklen Ort aufbewahrt. Das Substrat sollte nach einer Ruhephase am Anfang in gewissen Abständen gelockert und gelüftet werden. Der Laich entwickelt sich unter der Anwendung von Diapausen (Dormanz, Entwicklungsverzögerungen) bis zum fertigen Embryo.
Ab und zu sollte man die Entwicklung der Embryonen mit Hilfe einer Lupe überprüfen. Sind diese voll entwickelt, kann man sie mit Hilfe eines Aufgusses mit etwas kälterem Wasser zum Schlüpfen anregen.
Sollten die Jungfische nach einigen Stunden noch nicht geschlüpft sein, ist deren Entwicklung entweder noch nicht komplett abgeschlossen (in diesem Fall das Substrat erneut trocken legen) oder die schlupfauslösenden Reize waren zu gering. In diesem Fall sollte man einen etwas stärkeren Kälteschock (den Laich kurz unter einen kalten Wasserstrahl halten) durchführen.
(Bodenlaicher und Substratlaicher)
Das Habitat semiannueller Arten können, müssen jedoch nicht austrocknen. Die Fischembryonen entwickeln sich auch im Wasser. Diese Arten pflanzen auch zwischen feinfiedrigen Pflanzen in Bodennähe ab, ihre Eier bleiben jedoch nicht dauerhaft oder gar nicht an den Pflanzen haften.
Die Größe des Aquariums richtet sich nach der Größe und Schwimmfreudigkeit der jeweiligen Art. Das Aquarium sollte eine dichte Randbepflanzung mit Javamoos oder anderen feinfiedrigen Pflanzen besitzen, die Beleuchtung sollte mit einigen Schwimmpflanzen abgeschattet werden. Es sollte auch genügend freier Schwimmraum zur Verfügung stehen.
Der Beckenboden sollte dunkel und weich sein (Torf, Sand). Die Filteranlage sollte gut eingefahren sein.
Da die Weibchen von den Männchen während der Paarungszeit oft stark getrieben werden, sollten sie ausreichend Rückzugsmöglichkeiten wie z.B. Wurzelverstecke (Moorkienholz), Steinaufbauten o.Ä. haben. Wir empfehlen die Haltung in einem Artaquarium.
Achtung: diese Fische sind gute Springer und springen oft aus dem Wasser. Bitte das Becken daher gut abdecken!
Das Becken sollte eine Größe von etwa 20 x 30 x 20 cm besitzen und gut abgedeckt werden. Als Filter eignet sich z.B. ein kleiner Schwammfilter. Die Zugabe von einigen Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen stärkt das Immunsystem der Fische und beugt Krankheiten vor.
Größere Wasserwechsel sollten im Aufzuchtbecken vermieden werden, da die Fische darauf empfindlich reagieren und mit der Samtkrankheit (Parasit: Piscinoodinium pillulare) befallen werden können
Zu Beginn des Paarungsaktes schwimmt das Männchen über das Weibchen drückt es in ein Ablaichsubstrat. Danach versucht das Männchen, das Weibchen mit seiner Rückenflosse zu "umarmen". Diese Gestik stimuliert das Weibchen, einige Eier abzulaichen, die danach sofort vom Männchen besamt werden.
Während der Paarungszeit können die Männchen einiger Arten sehr aggressiv werden und heftige Kämpfe untereinander ausfechten. In dieser Zeit werden auch die Weibchen von den Männchen stark getrieben.
Abhilfe schafft dabei ein ausreichend großes Zuchtbecken mit ausreichenden Versteckmöglichkeiten wie zum Beispiel Moorkienhölzer, Röhren oder sonstige Höhlen.
Am besten besetzt man das Zuchtbecken mit 1 Pärchen. Wenn sich ein Männchen aggressiv gegenüber dem Weibchen verhält, sollte man versuchen, das Weibchen auszuwechseln.
Als Erstfutter eignen sich Artemia-Nauplien, Enchyträen oder Infusorien, Essigälchen, Tümpelfutter, Fruchtfliegen, Mikrowürmer oder schwarze Mückenlarven.
häufige Krankheiten bei Zahnkarpfen
Eine Zugabe von Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen in das Aquarium beugt Fischkrankheiten vor.
Literaturhinweise:
Arten:
Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der WESO GmbH.
Wenn Ihr auf die Bilder tippt, erhaltet Ihr weitere Hiweise auf den Urheber und die Bildlizenz.
Weitere Infos zu Creative Commons-Lizenzen (kurz CC BY) findet Ihr [hier].
Informationen zur GNU-Lizenz für freie Dokumentation (kurz: GFDL) findet ihr [hier]
Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und beschnitten.
Diese APP benötigt JAVASCRIPT!
Bitte zunächst Javascript im Browser aktivieren und danach die APP neu laden!