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Fischlexikon: Kaulbarsch, Rotzbarsch (Gymnocephalus cernua)


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Süßwasserfische"

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Name:
Kaulbarsch
Ordnung:
(deutsch)
Barschartige
Familie:
(deutsch)
Echte Barsche
Gattung:
Gymnocephalus
Gattung+Art:
Gymnocephalus cernua
gesamt:
3131 Fischarten

Übersicht

Der Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua) ist ein Süß- und Brackwasserfisch, der in den Flüssen Mittel- und Osteuropas und in der Ostsee vorkommt. Er wird bis zu 25 cm lang und 400 g schwer.

Der Kaulbarsch ist eine typische Pionierart: neu entstandene Gewässer (z.B. Kiesgruben) werden sehr schnell besiedelt. Er ist ziemlich resistent gegen Verschmutzung, verschwindet aber aus Gewässern, in denen sich am Grund Faulschlamm bildet. Er wird auch "Rotzbarsch", "Schroll" oder "Pfaffenlaus" bezeichnet. Sein englischer Name lautet "Ruffe".


Merkmale

Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua)

Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua)

Die wichtigsten Merkmale des Kaulbarsches:

  • der Körper des Kaulbarsches ist mäßig gedrungen, leicht hochrückig und seitlich abgeflacht
  • seine Körperfärbung variiert: sein Rücken und die Flanken sind meist gelblichbraun, dunkelbraun bis olivbraun, manchmal mit messingfarbenem Glanz
  • die Bauchseite des Kaulbarsches ist weißlich, die Brust kann rötlich schimmern
  • der gesamte Körper einschließlich Rücken- und Schwanzflosse ist mit zahlreichen unregelmäßig geformten schwarzen Flecken bedeckt
  • der Kaulbarsch hat einen großen Kopf mit großen Augen
  • die Schnauze ist kurz und stumpf (nicht länger als der Augendurchmesser)
  • die Maulspalte des Kaulbarsches ist relativ klein und endständig
  • die Kiemendeckel sind hinten zu einem spitzen Dorn ausgezogen
  • der Körper des Kaulbarsches ist mit mittelgroßen Kammschuppen bedeckt
  • seine Seitenlinie ist unvollständig (endet am Schwanzstiel)
  • mit Hilfe der Schleimgruben an der Unterseite seines Kopfes kann der Kaulbarsch zusätzliche Bewegungen in seiner Umgebung wahrnehmen
  • die Rückenflosse ist ungeteilt, aber zwischen dem vorderen Stachel- und dem hinteren Gliederstrahl stark eingekerbt
  • auch die Bauch- und Afterflossen des Kaulbarsches sind vorne mit einzelnen Stachelstrahlen versehen
  • Flossenformel: D XII-XVI/11-15, A II/5-6, P 0/13, V I/5, C 0/16-17
  • Schuppenformel: 30-40 mLR
  • Wirbelzahl: 35-36

Verwechslungsarten: Schrätzer (Gymnocephalus Schraetzer) und Donau-Kaulbarsch (Gymnocephalus baloni) sind viel schlanker mit kleineren Schuppen, der Donau-Kaulbarsch (Gymnocephalus baloni) besitzt 2 Stacheln auf dem Kiemendeckel, (oft undeutliche) Querbinden und eine sehr steil nach hinten abfallende Rückenflosse.

Sonnenbarsche sind meist sehr farbenprächtig und haben lange Brustflossen, die bis zur Afterflosse reichen. Alle anderen europäischen Barsche haben eine deutlich zweigeteilte Rückenflosse.


Größe

Der Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua) wird maximal etwa 25 cm lang, seine durchschnittliche Länge beträgt etwa 12-15 cm. Das publizierte Maximalgewicht beträgt 400 g.


Maximales Alter

Der Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua) wird maximal etwa 10 Jahre alt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua) ist mit Ausnahme von Irland, Schottland und Nordnorwegen in fast ganz Nord- und Mitteleuropa sowie in Sibirien weit verbreitet.

Kaulbarsche leben in großen Schwärmen am Grund langsam fließender oder stehender Gewässer. Sie bevorzugen sandigen Untergrund und kommen am häufigsten im Brackwasser(Salinität bis 12 ‰) mündungsnaher Flussunterläufe vor. Besonders große Kaulbarsche leben in den Haffs der Ostsee (Blei- und Kaulbarsch-Flunder-Region).

Nachts hält sich der Kaulbarsch in bodennahen Bereichen auf, um tagsüber in Schwärmen auf Nahrungssuche zu gehen. Bei zu hohen Besatzdichten neigt der Kaulbarsch zum Zwergwuchs (Verbuttung).


Fortpflanzung

Die Laichzeit des Kaulbarsches (Gymnocephalus cernua) erstreckt sich von März bis Mai bei Wassertemperaturen von 10 - 15 °C. Oft schließen sich die Fische zu großen Schwärmen zusammen, um gemeinsam in flachen Uferbereichen abzulaichen.

Dabei werden die ca. 0,5 -1 mm großen Eier (50.000 -100.000 Stück/Weibchen) meist in gallertartigen Schnüren vorwiegend an Steinen abgelegt. Der Schlupf der Fischlarven erfolgt, je nach Wassertemperatur, nach ca. 7-12 Tagen.


Nahrung

Der Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua) ernährt sich hauptsächlich von Zuckmückenlarven, Kugelmuscheln, Würmern, Flohkrebsen (Amphipoda) und Fischlaich. Dank seiner gut entwickelten Sinnesorgane kann der Kaulbarsch auch in der Dunkelheit jagen.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Barschen (Percidae):

  • Beulen- oder Knotenkrankheit
    Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...]
  • Fleckenseuche
    Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf [weiterlesen...]
  • Kiemenkrebs (Ergasilus sieboldi)
    Nur sehr stark befallene Tiere magern erheblich ab, was auch Messerrücken genannt wird. Beim Anheben der Kiemendeckel sind die (oval geformten) Parasiten gut zu erkennen [weiterlesen...]
  • Kratzwürmer (Acanthocephalose)
    Die Symptome durch den Kratzwurmbefall sind sehr unterschiedlich und hängen von den infizierten Arten, deren Alter und Konstitution sowie von der Anzahl und der Art der Parasiten ab [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...]
  • Weißpünktchenkrankheit (Ichthyophthiriose)
    Befallene Fische haben bis stecknadelkopfgroße, weiße Knötchen am ganzen Körper, den Flossen und den Kiemen. In schweren Fällen können sich die Knötchen zu grauen Flächen vereinen [weiterlesen...]

Literaturhinweis
  1. Fishbase (englisch)
  2. Wikipedia
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