Fischlexikon: die Gattung "Fundulopanchax"

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Fundulopanchax

Systematik

Gattung:
Fundulopanchax


Ordnung:
Cyprinodontiformes
(Zahnkärpflinge)

Fundulopanchax

Fundulopanchax sind eine Gattung von etwas größeren Prachtkärpflingen aus der Familie Nothobranchiidae.


Inhalt

  1. Verbreitung, Lebensraum
  2. Merkmale
  3. Wasserwerte
  4. Fortpflanzung
  5. Beckeneinrichtung
  6. Aufzuchtbecken
  7. Paarungsverhalten
  8. Fütterung der Fischlarven
  9. Fischkrankheiten
  10. Artenverzeichnis (Systematik)

Verbreitung, Lebensraum

Fundulopanchax-Arten sind an der Küste Westafrikas von der Elfenbeinküste bis Äquatorial-Guinea verbreitet.

Diese Prachtkärpflinge leben in unterschiedlichen Gewässertypen, die entweder regelmäßig austrocknen, nur manchmal austrocknen oder das ganze Jahr über Wasser führen. Es existieren daher annuelle Saisonfische, die in periodischen Gewässern leben, semianuelle und nichtanuelle Arten.

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Merkmale

Ihr Körperbau ist langgestreckt und seitlich nur mäßig abgeflacht, der Vorderkörper im Querschnitt rundlich. Ihr Schwanzstiel ist relativ breit. Das kleine Maul ist unterständig. Die Arten der Gattung Fundulopanchax werden maximal etwa 13 cm lang, Sie sind in aller Regel prächtig gefärbt.

Ihre Ohrsteine (Otolithen) zeigen eine einzigartige Morphologie. Ihre Rückenflosse ist länger als bei der Gattung Aphyosemion.

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Wasserwerte

Fundulopanchax-Arten benötigen Wassertemperaturer zwischen etwa 22 °C und 24 °C. Der pH-Wert sollte etwa 6,5 betragen, die Nitritwerte sollten niedrig sein. Die Gesamthärte sollte zwischen 4-8° dH liegen.

Manche Arten benötigen besondere Wasserwerte, diese findet Ihr in der Artenbeschreibung.

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Fortpflanzung

Nichtannuelle Arten

(Substratlaicher oder Haftlaicher)

Diese Arten laichen an feinfiedrigen Pflanzen, Ablaichmops (Wollmopps) oder Fasertorf. Die Eier kleben dabei mit winzig kleinen Haftfäden recht fest am Laichsubstrat. Haftlaicher leben im tropischen Regenwald in Gewässern, die ständig Wasser führen und nicht austrocknen.

Die ca. 1-1,5 mm großen und hartschaligen Eier können im Aquarium problemlos Pipettiert und in ein getrenntes Gefäß gebracht werden.

Um eine übermäßige Pilz- bzw. Bakterienentwicklung zu verhindern, empfiehlt sich die Zugabe von chem. Mitteln. Täglich sollten unbefruchtete und verpilzte Eier entfernt werden. Diese Arten haben normalerweise keine Diapausen (vorrübergehender Entwicklungsstillstand), sie können jedoch, indem man die Eier in ein feuchtes (Moos-) Substrat legt außerhalb des Wassers legt, dazu gezwungen werden.

Da einige Arten sehr empfindliche Eier besitzen, wird diese Methode empfohlen, da hier jedes Ei isoliert wird und gleichzeitig ein gleichmäßiger Schlupf der Fischlarven erzielt werden kann.

Der Schlupf der Fischlarven erfolgt in der Regel nach 14-21 Tagen. Eine Trockenlagerung der Eier von 14-21 Tagen ist ebenfalls möglich.


Annuelle Arten

(Bodenlaicher)

Annuelle Arten leben in Gewässern, die über einen längeren Zeitraum hinweg austrocknen. Die Eier dieser Arten durchlaufen in der Regel 3 Diapausen (Entwicklungsverzögerung):

  1. die Grundentwicklung der Eier
  2. die Ruhephase (Trockenphase)
  3. und die weitere Entwicklung bis zum Schlupf der Fischlarven

Eier, die nach der Ruhephase noch keine oder nur eine teilweise Entwicklung zeigen, nennt man "Dauereier". In freier Natur können diese Fische mit diesen Dauereiern auch längere Trockenperioden überleben. Die Literatur geht davon aus, dass diese Dauereier Ruhephasen von maximal 4-5 Monaten überstehen können.

Annuelle Arten stammen aus Savannengebieten, wo die Gewässer zeitweilig austrocknen können. Die Weibchen laichen am Gewässergrund ab und verwirbeln den Laich mit kräftigen Flossenschlägen mit dem Bodensubstrat. Die Eier sind nicht klebrig sondern fallen einfach zu Boden.

Im Aquarium empfehlen wir als Laichsubstrat eine mehrere Zentimeter hohe Schicht unbehandelter Torfmoose (Sphagnum). Die Eier können zum Beispiel in einem Glas mit feuchtem Torf aufbewahrt werden.

Nach ca. 8 Tagen wird das Laichsubstrat auf saugfähiges Papier gelegt und angetrocknet. Eine Restfeuchte muss jedoch vorhanden sein, damit sich der Laich entwickelt. Erfahrungsgemäß entwickelt sich der Laich bei einer größeren Restfeuchte schneller.

Nun wird das Torf-Laichgemisch in einem Glas an einem dunklen Ort aufbewahrt. Das Substrat sollte nach einer Ruhephase am Anfang in gewissen Abständen gelockert und gelüftet werden. Der Laich entwickelt sich unter der Anwendung von Diapausen (Dormanz, Entwicklungsverzögerungen) bis zum fertigen Embryo.

Ab und zu sollte man die Entwicklung der Embryonen mit Hilfe einer Lupe überprüfen. Sind diese voll entwickelt, kann man sie mit Hilfe eines Aufgusses mit etwas kälterem Wasser zum Schlüpfen anregen.

Sollten die Jungfische nach einigen Stunden noch nicht geschlüpft sein, ist deren Entwicklung entweder noch nicht komplett abgeschlossen (in diesem Fall das Substrat erneut trocken legen) oder die schlupfauslösenden Reize waren zu gering. In diesem Fall sollte man einen etwas stärkeren Kälteschock (den Laich kurz unter einen kalten Wasserstrahl halten) durchführen.


Semiannuelle Arten

(Bodenlaicher und Substratlaicher)

Das Habitat semiannueller Arten können, müssen jedoch nicht austrocknen. Die Fischembryonen entwickeln sich auch im Wasser. Diese Arten pflanzen auch zwischen feinfiedrigen Pflanzen in Bodennähe ab, ihre Eier bleiben jedoch nicht dauerhaft oder gar nicht an den Pflanzen haften.

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Beckeneinrichtung

Die Beckengröße für Arten der Gattung Fundulopanchax richtet sich nach der Größe und Schwimmfreudigkeit der jeweiligen Art. Das Aquarium sollte eine dichte Randbepflanzung mit Javamoos oder anderen feinfiedrigen Pflanzen besitzen, die Beleuchtung sollte mit einigen Schwimmpflanzen abgeschattet werden. Es sollte auch genügend freier Schwimmraum zur Verfügung stehen.

Der Beckenboden sollte dunkel und weich sein (Torf, Sand). Die Filteranlage sollte gut eingefahren sein.

Da die Weibchen von den Männchen während der Paarungszeit oft stark getrieben werden, sollten sie ausreichend Rückzugsmöglichkeiten wie z.B. Wurzelverstecke (Moorkienholz), Steinaufbauten o.Ä. haben. Wir empfehlen die Haltung in einem Artaquarium.

Achtung: diese Fische sind gute Springer und springen oft aus dem Wasser. Bitte das Becken daher gut abdecken!

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Aufzuchtbecken

Das Becken sollte eine Größe von etwa 40 x 25 x 25 cm besitzen und gut abgedeckt werden. Als Filter eignet sich z.B. ein kleiner Schwammfilter. Die Zugabe von einigen Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen stärkt das Immunsystem der Fische und beugt Krankheiten vor.

Größere Wasserwechsel sollten im Aufzuchtbecken vermieden werden, da die Fische darauf empfindlich reagieren und mit der Samtkrankheit (Parasit: Piscinoodinium pillulare) befallen werden können

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Paarungsverhalten

Bei Arten der Gattung Fundulopanchax schwimmt zu Beginn des Paarungsaktes das Männchen über das Weibchen drückt es in ein Ablaichsubstrat. Danach versucht das Männchen, das Weibchen mit seiner Rückenflosse zu "umarmen". Diese Gestik stimuliert das Weibchen, einige Eier abzulaichen, die danach sofort vom Männchen besamt werden.

Während der Paarungszeit können die Männchen einiger Arten sehr aggressiv werden und heftige Kämpfe untereinander ausfechten. In dieser Zeit werden auch die Weibchen von den Männchen stark getrieben.

Abhilfe schafft dabei ein ausreichend großes Zuchtbecken mit ausreichenden Versteckmöglichkeiten wie zum Beispiel Moorkienhölzer, Röhren oder sonstige Höhlen.

Am besten besetzt man das Zuchtbecken mit 1 Pärchen. Wenn sich ein Männchen aggressiv gegenüber dem Weibchen verhält, sollte man versuchen, das Weibchen auszuwechseln.

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Fütterung der Fischlarven

Als Erstfutter eignen sich Artemia-Nauplien, Enchyträen oder Infusorien, Essigälchen, Tümpelfutter, Fruchtfliegen, Mikrowürmer oder schwarze Mückenlarven.

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Fischkrankheiten

häufige Krankheiten bei Zahnkarpfen

  • Fischtuberkulose
    Meist zeigen befallene Tiere mangelnden Appetit, werden apathisch und magern ab. Es entstehen Entzündungen der Haut mit Geschwürbildung und die Flossen bilden sich zurück [weiterlesen...]
  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Die Infektiöse Bauchwassersucht kann man z.B. an einer extrem angeschwollenen Bauchseite eines Fisches erkennen [weiterlesen...]
  • Maul- oder Flossenfäule
    Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit (Parasit: Piscinoodinium pillulare)
    Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...]
  • Weißpünktchenkrankheit (Ichthyophthiriose)
    Erste Anzeichen sind Bewegungsunlust und Nahrungsverweigerung. Nach wenigen Tagen zeigen sich die namengebenden weißen Pünktchen der herangewachsenen Parasiten in der Haut [weiterlesen...]
  • Glugea-Krankheit (Parasit: Glugea)
    Die Glugeaea-Krankheit tritt vereinzelt bei afrikanischen Saisonfischen (annuellen Fischen) auf. Das Krankheitsbild zeigt einen weißliche Kügelchen (ähnlich wie Fischeier) oder gar erbsengroße Beulen durch monströse Veränderung der Muskulatur, außerdem Schäden im Darmepithel [weiterlesen...]

Eine Zugabe von Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen in das Aquarium beugt Fischkrankheiten vor.

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Literaturhinweise:

  1. Wikipedia
  2. Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. Urania Verlag 1990, ISBN 3-89350-991-7
  3. Rudolf Pohlmann: Killifisch-Fibel. Dähne Verlag GmbH, 76256 Ettlingen, ISBN: 978-3-944821-47-4
  4. Deutsche Killifisch Gemeinschaft

Systematik

Arten:

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