Carassius sind eine Gattung von Süßwasserfischen aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) und der Ordnung der Karpfenartigen (Cypriniformes).
Inhalt
- Verbreitung, Lebensraum
- Merkmale
- Fortpflanzung
- Nahrung
- Fischkrankheiten
- Artenverzeichnis (Systematik)
Verbreitung, Lebensraum
Carassius-Arten sind in fast der gesamten paläarktische Region verbreitet. Man findet sie von Europa bis zur Arktischen Wasserscheide Sibiriens und in den gemäßigten und warmen Teilen Ostasiens. Er lebt im Süß- und auch im Brackwasser.
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Merkmale
Der Körperbau der Carassius-Arten ist typisch für Karpfenfische: ihr Körper ist gestreckt und seitlich komprimiert. Adulte Fische sind oft hochrückig. Rücken und Bauch sind nicht gekielt. Das Maul ist endständig, Barteln sind keine vorhanden.
Carassius-Arten besitzen 1 Reihe Schlundzähne mit jeweils 4 seitlich abgeflachten Zähnen auf jeder Seite. Auf den Körperflanken verläuft eine gerade und vollständig ausgebildete Seitenlinie mit 21 bis 38 fest in der Haut verankerten Schuppen.
Die Rückenflosse ist lang und wird von 3 bis 4 ungeteilten und 14 bis 20 geteilten Weichstrahlen gestützt. Die kurze Afterflosse und besitzt 2 bis 3 ungeteilte und 5 bis 6, manchmal auch 7, geteilte Weichstrahlen. Rücken- und Afterflossen besitzen einen verknöcherten und hinten gezähnten stachelartigen Weichstrahl.
Die Körperfärbung der Carassius-Arten (ohne die Goldfische) variiert von bräunlich über grünlich-braun bis silbrig-grau, wobei der Rücken und die obere Körperhälfte dunkler gefärbt sind als der Rest des Körpers. Die Bauchseite variiert von silbrig-weiß bis cremefarben.
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Fortpflanzung
Carassius-Arten pflanzen sich unterschiedlich fort. Einige Arten sind vermehren sich ungeschlechtlich (Gynogenese). Weitere Informationen findet ihr in der Artenbeschreibung.
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Nahrung
Carassius-Arten sind in der Regel Allesfresser. Sie ernähren sich von benthischen Organismen, Algen, Zooplankton, nehmen jedoch auch andere Nahrung auf.
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Fischkrankheiten
häufige Krankheiten bei Karpfenfischen (Cyprinidae):
- Koi-Herpesvirusinfektion
Die Koi-Herpesvirusinfektion ist eine durch das Koi-Herpesvirus (KHV) verursachte seuchenartige, akut bis subakut verlaufende virale Infektionskrankheit der Karpfen und Koi-Karpfen
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- Beulen- oder Knotenkrankheit
Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...]
- Cyprinidenkrankheiten durch Flagellaten
Erkrankungen durch Trypanosomen verlaufen in den meisten Fällen symptomfrei, lediglich bei stärkerem Befall kann es zu Nierenschäden, Bauchwassersucht und Glotzaugen kommen [weiterlesen...]
- Fleckenseuche
Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf. Später lösen sich an diesen Stellen die Schuppen ab [weiterlesen...]
- Frühlingsvirämie der Karpfen (SVC)
Insbesondere der aufgetriebene Bauch ermöglicht eine klinische Verdachtsdiagnose. Bei der pathologischen Untersuchung stellen sich ein blutig-seröses Exsudat in der Leibeshöhle, Ödeme und punktförmige Blutungen der inneren Organe dar [weiterlesen...]
- Ichthyobodo necator (Costia necatrix)
Erste Anzeichen für einen Befall mit diesem Parasiten ist ein schmieriger, grauer Belag auf der Hautoberfläche des Fisches bis hin zur Hauttrübung [weiterlesen...]
- Infektiöse Bauchwassersucht
Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
- Karpfenlaus (Argulus foliacaeus)
Die Karpfenlaus ist nur wenig wirtsspezifisch und bei einer Vielzahl von Fischen aus zahlreichen Fischfamilien nachgewiesen
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- Kiemennekrose (KN)
An den Kiemen zeigen sich Schwellung, Schleimvermehrung, Erweiterung der Kapillaren und schließlich Blutungen
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- Kratzwürmer
Die Symptome durch den Kratzwurmbefall sind sehr unterschiedlich und hängen von den infizierten Arten, deren Alter und Konstitution sowie von der Anzahl und der Art der Parasiten ab
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- Pilzerkrankung (Mykose)
Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
- Samtkrankheit
Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...]
- Nierensphaerosporose
Die Nierensphaerosporose wird bei adulten (erwachsenen) Cypriniden ab dem 2. oder 3. Lebensjahr durch den Parasiten Sphaerospora renicola verursacht [weiterlesen...]
- Rotfleckenkrankheit (PFRD)
Erkrankte Jungfische werden lethargisch, schwimmen nah der Wasseroberfläche oder sinken zum Gewässergrund. Auffallend ist das Zittern des kompletten Körpers der Jungfische [weiterlesen...]
- Schwimmblasenentzündung (SBE)
Erste Anzeichen für eine Schwimmblasenentzündung sind eine Verdickung sowie eine deutlich gelbliche bis braune Trübung der Schwimmblasenwand im hinteren Bereich der Verbindungsstelle von vorderer und hinterer Kammer [weiterlesen...]
- Parasitäre Erkrankungen
Arten der Gattung Carassius werden oft von myxozoischen Nesseltieren der Gattung Myxobolus parasitiert, die ihre Kiemen befallen [weiterlesen...]
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Literaturhinweise:
- Wikipedia
- Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. Urania Verlag 1990, ISBN 3-89350-991-7