Fischlexikon: die Gattung "Boraras"
Boraras
Arten der Gattung Boraras sind kleine Süßwasserfische aus der Familie der Bärblinge (Danionidae) und der Ordnung der Karpfenartigen (Cypriniformes). Diese Gattung besteht lediglich aus 6 Arten.
Inhalt
- Verbreitung, Lebensraum
- Merkmale
- Nahrung
- Beckeneinrichtung und Haltung
- Aufzuchtbecken
- Fortpflanzung
- Fütterung der Fischlarven
- Fischkrankheiten
- Artenverzeichnis (Systematik)
Verbreitung, Lebensraum
Die Arten dieser Zwergbärblinge stammen aus Asien, wo sie von Sumatra, Borneo, über Malaysia bis nach Thailand und Kambodscha verbreitet sind. Ihr Habitat sind kleine Gräben, Tümpel oder Teiche.
Merkmale
Boraras sind sehr kleine Fische. Sie besitzen einen gestreckten und seitlich abgeflachten Körperbau. Eine Seitenlinie ist nicht vorhanden. Ihre Brust- und Bauchflossen besitzen nur wenig Flossenstrahlen. Die Färbung dieser Fische variiert zwischen gräulich-grünlich bis leuchtend rot. Sie werden maximal lediglich 2,5 cm lang.
Nahrung
Zwergbärblinge der Gattung Boraras ernähren sich in freier Natur hauptsächlich von Zooplankton.
Im Aquarium kann man diese Allesfresser mit sehr kleinem Lebendfutter (z.B. Tubifex, Mückenlarven, Wasserflöhen oder Artemia), Frostfutter und Trockenfutter füttern.
Beckeneinrichtung und Haltung
Bei einem Schwarm von etwa 10 Tieren sollte das Aquarium eine Mindestlänge von etwa 60 cm besitzen. Bei einer Haltung dieser Zwergbärblinge in einer größeren Gruppe wird ein größeres und gut strukturiertes Becken vorausgesetzt.
Boraras benötigen schwach saures (pH-Wert: 6,0-6,8) bis saures (pH-Wert: unter 5) und weiches Wasser (Gesamthärte: 2-10° dH). Die bevorzugte Wassertemperatur beträgt 24 °C - 28 °C. Diese Zwergbärblinge reagieren äußerst empfindlich auf mit Nitrat belastetes Wasser, daher muss öfters ein Teilwasserwechsel durchgeführt werden.
Das Schwarzwasserbecken sollte mit einigen Schwimmpflanzen wie z.B. Beispiel Wassersalat (Muschelblume) oder Schwimmfarnen abgeschattet werden und vorzugsweise mit Javamoos und Javafarnen bepflanzt werden, da diese Pflanzen diese Wasser- und Lichtwerte gut vertragen.
Eine Zugabe von Seemandelbaumblättern, Eichen- oder Buchenblättern und ein Torffilter senken den pH-Wert und fördern die Braunfärbung des Wassers. Außerdem bringt dies die wunderschöne Färbung dieser Fische besser zur Geltung. Speziell bei der Zucht sind die Wasserwerte von großer Bedeutung.
Aufzuchtbecken
Die Arten der Gattung Boraras sind Freilaicher. Das Zuchtbecken sollte einige feinfiedrige Pflanzen wie z.B. Javamoos enthalten, zwischen denen die Weibchen ihre Eier ablaichen können.
Das Wasser sollte weich und sauer sein, der Wasserstand des Zuchtbeckens sollte etwa 15-20 cm betragen. Um die Laichbereitschaft zu fördern, sollte alle paar Stunden kaltes Wasser hinzugefügt werden, so dass der Wasserstand allmählich ansteigt. Zusätzliche Fütterungen von hochwertigem Lebendfutter stimulieren ebenfalls die Laichbereitschaft.
Da die Elternfische Laichräuber sind, wird ein Laichrost empfohlen. Ansonsten müssen die Elternfische nach dem Ablaichen aus dem Zuchtbecken entfernt werden.
Das Weibchen legt bis zu 50 Eier, aus denen nach ca. 36-48 Stunden die Fischlarven schlüpfen. Nachdem der Dottersack aufgezehrt ist, können die Jungfische zunächst mit Infusorien und feinem Tümpelfutter (auch Staubfutter) und Artemia-Nauplien gefüttert werden.
Fortpflanzung
Die Arten der Gattung Boraras sind Freilaicher. Die Weibchen legen ihre Eier an feinfiedrigen Pflanzen wie zum Beispiel Javamoos ab. Bei einer Wassertemperatur unter 25 °C sollen mehr Weibchen, bei einer Temperatur über 25 °C mehr Männchen schlüpfen.
Fütterung der Fischlarven
Als Erstfutter eignen sich Artemia-Nauplien, Cyclops, Enchyträen oder Infusorien, Essigälchen, Tümpelfutter, Fruchtfliegen oder Mikrowürmer.
Krankheiten
häufige Krankheiten bei Bärblingen (Danionidae):
- Fischtuberkulose
Die Fischtuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die vorwiegend bei Fischen in Aquarien auftritt. Sie ist weit verbreitet und führt zu großen Verlusten [weiterlesen...] - Maul- oder Flossenfäule (Columnaris-Krankheit)
Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen (ähnlich Schimmel) [weiterlesen...] - Neonkrankheit (echte)
Befallen werden hauptsächlich Neonfische wie z.B. der Blaue Neon, der Neonsalmler und andere Salmlerarten wie z.B. der Rotkopfsalmler und auch Bärblinge wie z.B. der Zebrabärbling oder der Rubinbärbling [weiterlesen...] - Neonkrankheit (falsche)
Potentielle Opfer der Falschen Neonkrankheit sind Neonsalmler (Paracheirodon innesi, Paracheirodon simulans) einschließlich des Roten Neon (dieser wird von der "echten" Neonkrankheit nicht befallen) [weiterlesen...] - Pilzerkrankung (Mykose)
Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...] - Samtkrankheit
Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich [weiterlesen...]
Systematik
Gattung Boraras:
- Moskitobärbling (Boraras brigittae)
- Zwergbärbling (Boraras maculatus)
- Goldfleck-Zwergbärbling (Boraras merah)
- Boraras micros
- Petch Noi Zwergbärbling (Boraras naevus)
- Schwanzfleckbärbling (Boraras urophthalmoides)
Literaturhinweise:
- Wikipedia
- Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. Urania Verlag 1990, ISBN 3-89350-991-7
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