Fischlexikon: Köhler (Pollachius virens)
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Salzwasserfische"
Übersicht
Der Köhler (Pollachius virens) oder Seelachs ist ein Salzwasserfisch des Nordatlantiks und der nördlichen Nordsee, der zunehmend auch in der Ostsee vorkommt.
Der Köhler kann eine Länge von ca. 130 cm und ein Gewicht von über 30 kg erreichen. Er gehört zur Gattung Pollachius und zur Familie Dorsche (Gadidae).
Der Köhler wird im Handel meist als Seelachs angeboten, obwohl er nichts mit dem Lachs zu tun hat.
Im Gegensatz zu vielen anderen Dorscharten hat der Köhler keinen (oder nur einen sehr kleinen) Bartfaden (Bartel) am Kinn.
Der Köhler sollte auch nicht mit dem Pollack (Pollachius pollachius) oder dem Pazifischen Pollack (Gadus chalcogrammus) verwechselt werden.
Der kommerzielle Fang des Köhlers meist mit Schleppnetzen und Ringwaden (Ringwadenfischerei), aber auch mit Treibnetzen und Langleinen. Die besten Fanggebiete liegen vor Norwegen, Island und den Färöer-Inseln.
Der englische Name für den Köhlers lautet als "Saithe", manchmal auch "Pollack" oder "Pollock". In Deutschland wird der Köhler auch manchmal auch als "Kohlfisch" bezeichnet.
Merkmale
die wichtigsten Merkmale des Köhlers:
- der Körper des Köhlers oder Seelachses ist langgestreckt und stromlinienförmig
- der Rücken und die obere Körperhälfte des Köhlers sind in der Regel sehr dunkel, fast schwärzlich, dunkelbraun oder olivgrün gefärbt
- zur Bauchseite hin geht die Färbung in ein silbriges Grau über
- der Köhler oder Seelachs hat drei Rücken- und zwei Afterflossen
- die Schwanzflosse endet meist leicht konkav (nach innen gewölbt)
- die Seitenlinie ist deutlich abgegrenzt und verläuft annähernd parallel zur Rückenlinie
- ältere Köhler bzw. Seelachse erkennt man auch an ihrem oberständigen Maul (der Unterkiefer steht hervor). Im Gegensatz zu vielen anderen Dorscharten hat der Köhler entweder keinen oder nur einen sehr kleinen Bartfaden (Bartel) am Kinn
- die Mundhöhle des Köhlers ist schwarz gefärbt. Die Augen stehen hervor ("Glupsch-Augen")
Verwechslungsarten: Beim äußerlich ähnlichen Pollack verläuft die Seitenlinie bogenförmig über den Brustflossen, während sie beim Köhlers fast parallel zur Rückenlinie verläuft.
Größe
Der Köhler (Pollachius virens) oder Seelachs erreicht eine maximale Länge von ca. 130 cm, die durchschnittliche Länge beträgt ca. 60 cm. Das Höchstgewicht liegt bei über 40 kg.
Maximales Alter
Der Köhler (Pollachius virens) oder Seelachs kann ein Höchstalter von etwa 25 bis 30 Jahren erreichen.
Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Der Köhler (Pollachius virens) oder Seelachs ist im Nordatlantik von Island und Skandinavien über die Britischen Inseln bis nach Spanien verbreitet.
Er kommt auch in der nördlichen Nordsee, im Kattegat zwischen Dänemark und der schwedischen Westküste und im Skagerrak (Nordsee zwischen Dänemark, Norwegen und Schweden) vor. Auch in der Ostsee wurde der Köhler schon gesichtet.
Der Lebensraum des Köhlers sind felsige oder mit Steinen oder Geröll bedeckte Schelfregionen in Wassertiefen bis etwa 200 m.
Der Köhler oder Seelachs lebt als pelagischer Schwarmfisch im offenen Meer, aber auch in Küstennähe. Dabei bevorzugt der Köhler er im Frühjahr küstennahe Bereiche und zieht sich im Winter in tiefere Regionen zurück.
Er hält sich auch bevorzugt in der Nähe von Schiffswracks und Ölplattformen auf. Versuche mit markierten Seelachsen haben gezeigt, dass diese Fische ausgedehnte Wanderungen durch ihr gesamtes Verbreitungsgebiet unternehmen.
Fortpflanzung
Der Köhler (Pollachius virens) wird im Alter von 5 bis 10 Jahren geschlechtsreif. Er laicht von Januar bis Mai (hauptsächlich im März) in Tiefen von 100 bis 150 m bei Wassertemperaturen von 6 bis 8 °C. Aus den pelagisch treibenden Eiern schlüpfen eine Woche später die Fischlarven.
Die jungen Köhler, die sich zunächst von Plankton ernähren, verbringen die ersten zwei bis drei Jahre ihres Lebens pelagisch in Küstennähe und bilden häufig Schwärme mit gleich großen Artgenossen.
Nahrung
Junge Köhler oder Seelachse ernähren sich hauptsächlich von planktonischen Krebsen und Fischlarven, die sie mit ihren langen Kiemenreusenfortsätzen aus dem Wasser filtern.
Ausgewachsene Köhler sind sehr gefräßige Raubfische, die Krebse, Heringe, Sprotten und andere Knochenfische jagen. Dabei neigen sie zum Kannibalismus und fressen sie auch Jungfische der eigenen Art.
Bedeutung als Speisefisch
Der Köhler (Pollachius virens) oder Seelachs ist einer der wichtigsten Speisefische in Deutschland.
Die im Handel übliche Bezeichnung "Seelachs" ist nur eine verkaufsfördernde Bezeichnung, da der Köhler nichts mit dem Lachs gemeinsam hat.
Seelachs wird im Fischhandel frisch auf Eis, gesalzen, gefroren, getrocknet oder auch geräuchert angeboten.
Der Köhler wird auch rot eingefärbt als "Seelachs in Öl (Lachsersatz)" angeboten.
Sein weißes Fleisch ist fest aber zart und besitzt einen sehr geringen Fettgehalt. Der Köhler wird meist in heißem Wasser pochiert. Er kann auch gebraten, gratiniert oder gedünstet werden. Es empfiehlt sich, das Fleisch vor der Zubereitung zu marinieren.
Der Köhler versorgt unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen wie z.B. Vitamin A, B2, B6, B12, Jod, wichtigen Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren.
Weitere Informationen zu den Nährwerten dieses Fisches gibt es hier. Ein beliebtes Rezept:
Krankheiten
häufige Krankheiten bei Meeresfischen:
Weitere Informationen über Krankheiten dieser Fische findet ihr in der Gattungsbeschreibung Pollachius.
Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)
empfohlene Angelmethode
Pilken, Speedpilken, Speedjigging, Spinnfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)
Rute
z.B. mittelschwere Spinnrute
Rolle
Hauptschnur
geflochtene Schnur mit einer Tragkraft von 10-15 kg
Vorfach, Montage
ca. 1 m 0,40-0,50-er monofil (als Puffer)
Haken, System
z.B. 6/0
Köder
Naturköder: Würmer, Krabben, Fischfetzen
Kunstköder: mittelschwere Pilker, Blinker, Twister, Gummifische
Fangzeit
die beste Fangzeit für den Köhler bzw. Seelachs ist das ganze Jahr über, die besten Monate sind Juni bis September
zusätzliche Tipps
beim Angeln auf Köhler bzw. Seelachs sollte der Köder immer in Bodennähe angeboten werden. Außerdem sollte die Angelrute nicht zu schweres Gerät sein und eine relativ sensible Spitze besitzen
Literaturhinweis
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