Fischarten
Fischname:
Kabeljau
(Gadus morhua)
Ordnung:
Dorschartige
(Gadiformes)
Familie:
Dorsche
(Gadidae)
Gattung:
Gadus
Der Atlantische Kabeljau (Gadus morhua) oder Dorsch ist ein Meeresfisch, der bis zu 200 cm lang und fast 100 kg schwer werden kann. Im Durchschnitt wird der Kabeljau etwa 60 cm lang und wiegt etwa 2,5 kg.
Der Atlantische Kabeljau gehört zur Gattung Gadus und zur Familie der Dorsche (Gadidae).
Junge, noch nicht geschlechtsreife Kabeljaue und kleinere Kabeljaue aus der Ostsee werden Dorsche genannt.
Das Verbreitungsgebiet des Kabeljaus ist der Nordatlantik, die Nordsee und die Ostsee. Er bevorzugt Wassertemperaturen zwischen 2 und 10 °C und reagiert relativ empfindlich auf Umwelteinflüsse.
In der Regel hält sich der Kabeljau bzw. Dorsch in der Nähe des Meeresbodens auf. Im offenen Meer lebt er jedoch auch pelagisch über tieferen Bereichen. Er kann in Wassertiefen bis fast 1.000 m vorkommen, wobei die bevorzugte Wassertiefe zwischen 150 und 200 m liegt. Der Kabeljau verträgt nahezu jeden Salzgehalt (Salinität), von schwach salzigem Brackwasser bis zu einer Salinität von 3,5% im Meerwasser. Die IUCN stuft den Kabeljau in ihrer "Roten Liste" als gefährdet ein.
Die einzelnen Kabeljaupopulationen unterscheiden sich in ihrer Verbreitung, ihrer Wachstumsrate und ihrem Laichverhalten. Für die kommerzielle Fischerei sind ozeanische Wanderbestände wie der norwegisch-arktische und der isländische Kabeljau von Bedeutung. Diese Bestände legen zur Nahrungssuche und zum Laichen weite Strecken zurück. Durch Überfischung sind ehemals bedeutende Bestände um Grönland und vor Neufundland dramatisch zurückgegangen und damit praktisch nicht mehr nutzbar.
Neben diesen wandernden Beständen gibt es im gesamten Verbreitungsgebiet auch lokale, standortreue Populationen.
Die Rote Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN stuft den Kabeljau als „gefährdet“ ein. Die Bestände dieses Fisches sind in den letzten 40 Jahren um 90 Prozent zurückgegangen. Neben der "offiziellen" Überfischung werden die Bestände durch "Piratenfischer" weiter dezimiert.
Nach Untersuchungen des ICES (International Council for the Exploration of the Sea) wird geschätzt, dass seit 2002 jährlich zwischen 90.000 und 115.000 Tonnen Kabeljau unkontrolliert aus den nordostarktischen Gewässern entnommen werden.
Die englische Bezeichnung für den Kabeljau oder Dorsch ist Atlantic cod, in Norwegen, Dänemark und Schweden heißt der Fisch Torsk, in Finnland Turska. Der geschlechtsreife Kabeljau aus der Arktis heißt in Norwegen Skrei.
Korpulenzfaktor (KF)
Für diese und einige andere Fischarten wurde ein sogenannter Korpulenzfaktor (kurz: KF) festgelegt.
Mit Hilfe dieses Korpulenzfaktors kann aus der Fischlänge das Fischgewicht bzw. aus dem Fischgewicht die Fischlänge berechnet werden.
Mit Hilfe unseres Fisch-Kalkulators könnt ihr diese Berechnung durchführen.
Der Atlantische Kabeljau (Gadus morhua) oder Dorsch wird maximal etwa 25 Jahre alt.
die wichtigsten Merkmale des Atlantischen Kabeljaus:
Der Atlantische Kabeljau (Gadus morhua) erreicht eine maximale Länge von ca. 200 cm, die durchschnittliche Länge beträgt 60 bis 80 cm. Das publizierte Maximalgewicht beträgt laut fischbase 96 kg, das durchschnittliche Gewicht etwa 2,5 kg.
Das Verbreitungsgebiet des Atlantischen Kabeljaus ist von der Ungava Bay in Kanada entlang der nordamerikanischen Küste bis nach Cape Hatteras bei North Carolina im westlichen Atlantik, die Ost- und Westküste von Grönland, Island, von der Barentssee einschließlich der Region um die Bäreninsel entlang der europäischen Küste bis zum Golf von Biskaya.
Das Habitat des Atlantischen Kabeljaus ist von der Küstenlinie bis zum Kontinentalschelf.
Der Atlantische Kabeljau oder Dorsch ist ein schwarmbildender Fisch, es existieren stationäre und wandernde Formen.
Der Atlantische Kabeljau lebt in der Regel in Tiefen von ungefähr 150-200 m, er wurde jedoch schon in einer Wassertiefe von 1.000 m gefunden. Junge Kabeljaue findet man eher in Wassertiefen von ca. 10-40 m, ältere Exemplare leben in tieferen und kälteren Regionen. Er verträgt jeden Salzgehalt (Salinität) von sehr schwach salzigem Brackwasser bis zu reinem Meerwasser mit einem Salzgehalt von etwa 3,5 %.
Atlantische Kabeljaue der großen Wanderbestände vor Neufundland, Island und Norwegen erreichen ihre Geschlechtsreife mit 6-14 Jahren (in der Regel mit 7-12 Jahren), einem Gewicht von ca. 3,5-8 kg und einer Länge von 70-95 cm. Bestände, die in der Nähe von Küsten aufwachsen, wachsen schneller und werden daher auch schneller geschlechtsreif.
So sind Kabeljaue aus Gewässern in Dänemark bereits mit ungefähr 3 Jahren geschlechtsreif, in Norwegen mit ca. 5 Jahren. Durch den starken kommerziellen Fischereidruck werden Kabeljaue, die ihre Geschlechtsreife erst spät erreichen, bereits vor dem ersten Ablaichen gefangen.
Populationen, die früher geschlechtsreif werden, sind dadurch begünstigt. In der Nordsee werden Kabeljaue mittlerweile im Alter von 3-4 Jahren und einer Länge von ungefähr 40-60 cm geschlechtsreif.
Die noch nicht geschlechtsreifen arktisch-norwegischen Kabeljaue der Barentssee werden als "Lodden-Kabeljau" bezeichnet, da sie den Laichwanderungen der Lodde (Mallotus villosus) folgen.
Diese Kabeljaue treffen im Frühling von April bis Juni vor der nordöstlichen Küste Norwegens (der Finnmark) ein und werden dort als "Frühlings-Kabeljaue" gefangen. Sobald diese Fische die Geschlechtsreife erlangt haben, werden sie in Norwegen "Skrei (Wanderkabeljau)" genannt.
Im Herbst wandern dann diese Bestände aus der Barentssee zu den Lofoten (Norwegen) und erreichen dann zwischen Januar und Februar ihre Laichgründe. Diese Kabeljaue laichen in einer Tiefe von ca. 80 Meter. Nach dem Ablaichen wandern diese Bestände im April wieder in die Barentssee zurück.
Diese Kabeljaue laichen vor der Südwestküste Islands. Ihre Lebensweise ähnelt den arktisch-norwegischen Populationen. Durch Markierung einzelner Fische konnte belegt werden, dass der isländische Kabeljau bei seinen Wanderungen große Entfernungen zurücklegt und bis nach Westgrönland und die Barentssee wandert.
Der Grönland-Kabeljau (Gadus ogac) stammt aus der isländischen Population und manchmal vermischen sich diese beiden Populationen.
Nordsee-Kabeljaue laichen an mehreren Stellen, hauptsächlich jedoch in der westlichen und südlichen Nordsee. Im Brackwasser der Ostsee beschränken sich die Laichplätze auf die südlichen, tieferen Bereiche. Dort ist die Salinität (der Salzgehalt) hoch genug, damit die Eier in den oberen Wasserschichten im Freiwasserbereich treiben.
Jahre, in denen nur eine geringe Salzwasserzuführung von der Nordsee durch das Kattegat (Meeresgebiet zwischen Jütland (Dänemark) und der schwedischen Westküste) in die Laichgebiete der Ostsee erfolgt, wirken sich verhängnisvoll auf den Nachwuchs dieser Kabeljaue aus: der Fischlaich sinkt dadurch in salz- und sauerstoffarmes Tiefenwasser und stirbt ab.
Durch die natürlichen Schwankungen des Salzgehaltes der Ostsee schwanken dementsprechend auch die Nachwuchsbestände der Nordsee-Kabeljaue.
Der Atlantische Kabeljau oder Dorsch ist einer der fruchtbarsten Fische überhaupt. Er laicht mehrmals im Jahr ab, wobei ein Weibchen - je nach Größe - zwischen 500.000 und 5.000.000 Eier mit einem Durchmesser von 1,5 mm ablaichen kann.
Nach dem Ablaichen steigen die Eier innerhalb weniger Stunden an die Wasseroberfläche.
Je nach Wassertemperatur schlüpfen nach 14 bis 28 Tagen die etwa 5 mm langen Fischlarven.
Die Laichzeit der meisten Kabeljaue liegt zwischen Januar und April. Der Kabeljau laicht in Wassertiefen von 50 bis 200 m und bei Wassertemperaturen von ca. 0 bis 12 °C, wobei Temperaturen von 4-6 °C bevorzugt werden.
Während der pelagischen Wachstumsphase ernähren sich die Fischlarven von Hüpferlingen und anderem Zooplankton. Nach drei bis sechs Monaten haben die Jungfische eine Länge von drei bis sechs Zentimetern erreicht und gehen nun zum Bodenleben über. Die Jungfische der Kabeljaue wandern nun in tiefere Wasserschichten, die Küstenpopulationen in flachere Gewässer.
Das Wachstum der Kabeljaue wird nun von der Wassertemperatur, dem Nahrungsangebot und der Populationsdichte (Kabeljaue und auch andere Fischarten) bestimmt.
Der Atlantische Kabeljau oder Dorsch ernährt sich von Krill, Würmern, Mollusken (Weichtieren) und Krebstieren, mit zunehmendem Alter auch von kleineren Fischen.
Kabeljaue fressen alles, was ihnen vors Maul kommt, auch unaufmerksame Artgenossen. Frisch geschlüpfte Kabeljaue ernähren sich etwa zwei Wochen lang von Algen, dann stellen sie auf Zooplankton (Einzeller und Rädertierchen) um.
Ozeanisch wandernde Kabeljaue folgen den Schwärmen von Heringen (Clupea harengus) und Lodden (Mallotus villosus). Auch Sandaale gehören zu den bevorzugten Beutefischen. Während der Laichzeit der Heringe waren die Mägen gefangener Kabeljaue mit dem Laich der Heringe gefüllt. Während der Laichzeit und der Wintermonate nimmt der Kabeljau deutlich weniger Nahrung auf.
Der Atlantische Kabeljau oder Dorsch ist einer der wichtigsten Speisefische. Sein weißes Fleisch ist fest aber zart und hat einen sehr geringen Fettgehalt.
Meist wird der Kabeljau in heißem Wasser pochiert. Damit das Fleisch nicht so leicht zerfällt, wird der Kabeljau am besten mit der Haut gekocht. Der Kabeljau kann auch gebraten, gratiniert oder gedünstet werden.
Kabeljau wird lebend oder tiefgefroren vermarktet. Auch der Rogen des Kabeljaus wird frisch, als Paste oder geräuchert im Handel angeboten.
Früher verkauften die baskischen Fischer eingelegten Kabeljau in Holzfässern unter dem Namen "Laberdan".
Laberdan ist heute nicht mehr im Handel erhältlich. Aus der Leber des Kabeljaus wird Lebertran gewonnen, der als Stärkungsmittel vor allem bei Kinderkrankheiten im Handel ist.
In den nordischen Ländern wird dieser Kabeljau als Stockfisch oder Klippfisch (skandinavisch "torsk" für Trockenfisch) gehandelt und gilt dort als wichtiges Grundnahrungsmittel und Handelsgut. Der norwegische Skrei wird besonders schonend nur mit Handangeln und Langleinen gefangen.
Der Atlantische Kabeljau oder Dorsch gehört mit zu den wertvollsten Speisefischen. Er versorgt unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen wie z.B. Vitamin A, B2, B6, B12, Jod, wichtigen Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren.
Weitere Informationen zu den Nährwerten dieses Fisches gibt es hier. Leckere Kabeljau-Rezepte: Kabeljau gekocht, Kabeljau gefüllt, Kabeljaufilets pochiert mit Senfsauce, Kabeljau mit Senf- Meerrettichsauce und Lauchgemüse.
häufige Krankheiten bei Meeresfischen:
Pilken, Brandungsangeln, Spinnfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)
z.B. Pilkrute (2,80 - 3,50 m, 80 - 150 gr Wurfgewicht, nicht so harte Spitze)
0,12 - 0,18 geflochtene Schnur
ca. 1 m 0,40-er monofil,
Montagen für Bootsangler
z.B. 3/0 (Drilling)
Naturköder: Würmer, Krabben, Fischfetzen
Kunstköder: Pilker (mit oder ohne Beifänger), Blinker, Gummifische
je nach Gebiet: Mai bis Juni in der Nordsee bei Helgoland, Mai-Oktober in der Ostsee (Achtung: Schonzeiten und Schonmaße beachten!)
Köder immer in Bodennähe anbieten, nicht zu schweres Gerät verwenden
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