Fischlexikon: Meerforelle (Salmo trutta trutta)


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Salzwasserfische"

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Name:
Meerforelle
Ordnung:
(deutsch)
Lachsartige
Familie:
(deutsch)
Lachsfische
Gattung:
Gattung+Art:
Salmo trutta trutta
gesamt:
2891 Fischarten

Übersicht

Die Meerforelle (Salmo trutta trutta) ist ein Lachsfisch aus der Gattung Salmo und der Familie der Lachsfische (Salmonidae). Sie kann eine maximale Länge von etwa 130 cm und ein Gewicht von 20 kg erreichen.

Die Meerforelle gilt als die Stammform aller nordwesteuropäischen Forellen (Salmo trutta). Weitere Namen sind: Ostseelachs (verkaufsfördernder Phantasiename), Strandlachs, Weißforelle, Trump, Silberlachs, Schwarzlachs, Möllitz, Breden, Sülberlaß.

Für die Meerforelle wurde früher aufgrund ihrer Lebensweise auch der Begriff Lachsforelle verwendet. Heute bezieht sich dieser Begriff jedoch auf eine große Zuchtform der Regenbogenforelle. Wie der Atlantische Lachs ist die Meerforelle im Gewässersystem des Rheins und in den meisten deutschen Flüssen (Ausnahme einige norddeutsche Flüsse) ganzjährig gesetzlich geschützt.

In vielen Fließgewässern Mitteleuropas ist die Meerforelle ausgestorben, da Kraftwerke ihre Laichwanderung verhindern. Zudem sind durch die Rückstauung viele Laichplätze verschwunden. In neuerer Zeit gelang es, die Meerforelle an einigen Gewässern wieder heimisch zu machen, indem Fischtreppen und Umgehungsgewässer um Kraftwerke gebaut wurden. Dadurch wurde die Laichwanderung wieder im beschränkten Rahmen ermöglicht. Veränderungen der klimatischen Bedingungen, wie steigende Wassertemperaturen, erhöhen die Aktivität der Meerforellen im Meer und in den Süßwasserläufen.


Korpulenzfaktor (KF)

Für diese und einige andere Fischarten wurde ein sogenannter Korpulenzfaktor (abgekürzt KF) festgelegt. Mit Hilfe dieses Korpulenzfaktors kann aus der Fischlänge das Fischgewicht bzw. aus dem Fischgewicht die Fischlänge berechnet werden. Diese Berechnung kann mit Hilfe unseres Fisch-Kalkulators durchgeführt werden.


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale der Meerforelle:

  • markantes Merkmal ist der lang gestreckte torpedoförmige Körper
  • sie besitzt einen großen Kopf mit kräftig bezahnten Kiefer
  • die Mundspalte reicht bis hinter das Auge
  • die Meerforelle besitzt relativ kleine Schuppen
  • die Seiten sind grausilbern und der Rücken graugrün
  • laichreife Meerforellen sind auf dem Rücken sehr dunkel (schwärzlich oder bräunlich) gefärbt
  • ihr Bauch ist weißlich oder (mehr oder weniger) hell silbrig
  • der Körper ist bis weit unter die Seitenlinie mit unregelmäßigen, großen schwarzen oder bräunlichen Flecken besetzt, welche teilweise einen hellen Rand besitzen
  • jüngere Tiere sind heller gefärbt mit silber glänzenden Flanken und sie weisen weniger Flecken auf
  • wie alle Forellenartigen besitzt auch die Meerforelle eine Fettflosse
  • ihr Schwanzstiel ist relativ hoch und seitlich zusammengedrückt
  • die Schwanzflosse ist sehr schwach ausgebuchtet oder sogar fast gerade abgeschnitten
  • laichreife Milchner bilden wie die Lachse einen zum "Laichhaken" verformten Unterkiefer
  • sie besitzen 120-130 Schuppen entlang der Seitenlinie
  • Flossenformel: D (insgesamt) III-IV/10-15, A III-IV/9-14

Verwechslungsarten: Die Meer- und Seeforelle können leicht mit dem Lachs verwechselt werden; die Formen mancher Gewässer lassen sich fast nicht unterscheiden. Im Vergleich zum Lachs ist der Schwanzstiel der Forelle flacher und höher, die Schwanzflosse ist weniger eimgekerbt. Der Kopf ist relativ größer mit weiter vorne stehenden Augen und oft (nicht immer) ist die Fettflosse rötlich gesäumt.


Größe

Die Durchschnittsgröße liegt bei 60 cm, Längen bis 130 cm und Gewichte bis zu 20 kg sind unter günstigen Lebensbedingungen möglich


Maximales Alter

Das maximale Alter der Meerforelle (Salmo trutta trutta) ist uns zurzeit nicht bekannt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Die Meerforelle kommt an den Küsten Europas vom Nordmeer bis zur Ostsee und Biskaya vor. Sie ist ein anadrom lebender Wanderfisch, der in seiner Lebensweise und seinem Verhalten dem atlantischen Lachs sehr ähnlich ist.

Im Meer unternimmt sie ausgedehnte Wanderungen und steigt zum Laichen auch bis in kleine Flüsse auf.


Fortpflanzung

Die Ablaichung erfolgt im Winter auf kiesigem Untergrund in der Barben- und Äschenregion. Die Eier werden in Laichgruben abgelegt.

Die Jungfische bleiben 1 bis 5 Jahre im Süßwasser und wandern dann ins Meer ab. Die "innere Uhr" signalisiert den Fischen, wann sie den Rückweg ins Meer anzutreten haben. Bei dieser Wanderung können sie Strecken bis zu 40 km am Tag zurücklegen.

Laichbereite Fische während des Aufstiegs sind meist abgemagert und müssen viel Nahrung aufnehmen, um ihre Vitalität schnellstmöglich zu steigern.

Nachdem der Laichvorgang beendet wurde, kehren die Fische zurück ins Meer. Massensterben nach dem Ablaichen, wie bei einigen Lachsarten üblich, bleiben aus. Zurück im Meer, legen die Fische erneut an Gewicht zu und verlieren ihr braunes Laichkleid.


Nahrung

Die Meerforelle ernährt sich hauptsächlich von Fischen, kleinen Krebsen und Garnelen.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Lachsfischen (Salmonidae):

  • Ansteckende Blutarmut der Lachse (ISAV)
    Die Erkrankung zeigt sich in einer Abnahme der roten Blutkörperchen und punktförmigen Blutungen. Die Erkrankung ist in Deutschland eine anzeigepflichtige Tierseuche [weiterlesen...]
  • Bakterielle Kiemenschwellung
    Die Bakterielle Kiemenschwellung durch starken Amöbenbefall wird seit mehreren Jahren bei Salmoniden (hauptsächlich Regenbogenforellen) beobachtet [weiterlesen...]
  • Drehkrankheit
    Die Drehkrankheit befällt vornehmlich Jungfische. Sie deformiert das Skelett des Fisches und schädigt dessen Zentrales Nervensystem [weiterlesen...]
  • Furunkulose
    Die Furunkulose der Fische ist eine bei Forellenfischen auftretende bakterielle Infektionskrankheit, die durch Aeromonas salmonicida hervorgerufen wird [weiterlesen...]
  • Infektiöse Hämatopoetische Nekrose (IHN)
    Die Fische zeigen im ganzen Körper petechielle Blutungen in Muskulatur, Flossen und Augen. Sie erblinden und nehmen deshalb reflektorisch eine dunkle Körperfärbung an. Vereinzelt zeigen sie Glotzaugen [weiterlesen...]
  • Infektiöse Pankreasnekrose (IPN)
    Die Infektiöse Pankreasnekrose (IPN) ist eine hochansteckende Viruskrankheit [weiterlesen...]
  • Kaltwasserkrankheit (CWD)
    Die Kaltwasserkrankheit (engl. Cold Water Disease, kurz CWD) ist eine bei allen Spezies der Lachsfischen weltweit auftretende Krankheit [weiterlesen...]
  • Karpfenlaus (Argulus foliacaeus)
    Die Karpfenlaus ist nur wenig wirtsspezifisch und bei einer Vielzahl von Fischen aus zahlreichen Fischfamilien nachgewiesen [weiterlesen...]
  • Kiemenkrebs (Ergasilus sieboldi)
    Der Kiemenkrebs (Ergasilus sieboldi) ist ein Parasit (Ruderfußkrebs), der sich in den Kiemen von Fischen einnistet [weiterlesen...]
  • Kratzwürmer (Acanthocephalose)
    Die Acanthocephalose der Fische ist eine Parasitose bei Fischen, die durch den Befall mit verschiedenen Arten der Kratzwürmer (Acanthocephala) ausgelöst wird [weiterlesen...]
  • Lachslaus
    Die Lachslaus ist ein Parasit, der hauptsächlich auf Lachsfischen lebt, insbesondere auf Pazifischen Lachsen, dem Atlantischen Lachs und der Meerforelle [weiterlesen...]
  • Maul- oder Flossenfäule (Columnaris-Krankheit)
    Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen (ähnlich Schimmel) [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Proliferative Nierenkrankheit
    Die Proliferative Nierenkrankheit ist eine Parasitose bei Fischen, die durch Bauchschwellung, Vergrößerung der Nieren, Dunkelverfärbung und ein Vortreten des Augapfels (Exophthalmus) gekennzeichnet ist [weiterlesen...]
  • Rotfleckenkrankheit (PFRD)
    Der Hecht ist der Wirt für die Rotfleckenkrankheit. Das Virus wurde jedoch auch bei Graskarpfen, Bachforellen, Gründlingen, der Güster, dem Rotauge und der Schleie gefunden [weiterlesen...]
  • Rotmaulseuche (ERM)
    Fressunlust, Dunkelfärbung der Haut und Abgeschlagenheit sind fast immer krankheitsbegleitend, außer bei junger Brut, bei der Todesfälle ohne sichtbare Krankheitsanzeichen auftreten können [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...]
  • Virale Hämorrhagische Septikämie (VHS)
    Die Virale Hämorrhagische Septikämie (VHS) ist eine mit Blutungen in die Organe (Hämorrhagie) einhergehende Viruserkrankung, die vor allem Forellenfische (Salmoniden), aber auch andere Fischarten befällt [weiterlesen...]

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